VON OLIVER GRISS

Am Ostersamstag setzte der TSV 1860 einen Facebook-Post ab, der für gewaltige Diskussionen in der Fanlandschaft sorgt. Der Drittligist wirbt in Corona-Zeiten für eine Schutzmaske im Löwen-Design, die demnächst im Fanshop verkauft werden soll. Das besondere an der Aktion: Vom Verkaufspreis von 6,95 Euro will Merchandising-Chef Anthony Power pro verkaufter Maske einen Euro an die “Münchner Tafel” abgeben.

Die Löwen-Masken wurden nach db24-Informationen vor mehr als zwei Wochen in Auftrag gegeben, angeachtet dessen hat ein 1860-Fan aus Mamming vor einigen Tagen in Facebook selbst die Initiative ergriffen und ohne Rücksprache mit Power Mundschutzmasken mit dem 1860-Slogan “Einmal Löwe, immer Löwe” entworfen und in den Social-Media-Kanälen für 10 Euro pro Stück angeboten. Der Spruch ist seit 2002 als Wortmarke geschützt.

Dieses kommerzielle Angebot hat Merchandising-Chef Power mitbekommen und der Fanbeauftragten Jutta Schnell mitgeteilt, dass sie den Löwen-Fan informieren solle, dass dies untersagt sei und bei einem Verstoß eine Klage nach sich ziehen würde. Das war eigentlich alles. Diese Information von Power soll sofort in einem ARGE-Chat gelandet sein. Wenig später schrieb das Fanportal “Löwenmagazin”: “Mundschutz für die Löwen - Power droht mit Klage.”

Jeder Profiklub von der 1. bis zur 3. Liga hat seine Marke (inklusive Sprüche) geschützt - bei Verstößen wird sofort reagiert. Doch bei allen 1860-Fans sind diese Spielregeln noch nicht angekommen, sie fühlen sich von Powers Handeln brüskiert.

Mehrere Anhänger haben noch am Samstagabend aus Protest jeweils 18.60 Euro an die Münchner Tafel gespendet und posteten hinterher auf der 1860-Facebookseite den Einzahlungsbeleg.