VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Über die finanzielle Schieflage beim TSV 1860 - ausgelöst durch die Corona-Krise - will Präsident Robert Reisinger im großen “AZ”-Interview nichts sagen. Nur so viel: “Der gemeinnützige Verein ist finanziell stabil. Zur ungleich schwierigeren Situation in der Profi-Fußballtochter haben sich die Geschäftsführer dezidiert geäußert. Wir wollen mit einer Stimme sprechen. Ich habe Michael Scharold und Günther Gorenzel aktuell nichts hinzuzufügen.” Dabei haben die beiden Geschäftsführer eigentlich noch gar nichts gesagt, was die Corona-Krise auf 1860 für Auswirkungen haben könnte. Nach db24-Informationen könnte schon bald Kurzarbeit beantragt werden. Acht Drittliga-Vereine sind bereits in diesem Modus.

Rechnet Reisinger mit Hilfe von Außen? “Beide Gesellschafter müssen ihren vertraglichen Pflichten nachkommen”, erklärte der 56-Jährige: “Der Deutsche Fußballbund hat ein Bündel an Maßnahmen angekündigt und seinen Mitgliedsvereinen Unterstützung zugesagt. Spezielle staatliche Hilfe für Profifußball kann ich mir nicht vorstellen. Die Mittel werden anderswo im Land gebraucht. Vielmehr wird sich zeigen, wie weit die Solidarität innerhalb der viel beschworenen Fußballfamilie reicht.”

Eine Kapitalerhöhung sei laut Reisinger immer noch nicht vom Tisch. “Das Ansinnen einer Kapitalerhöhung haben wir als Verein unserem Mitgesellschafter schon im vergangenen Jahr vorgetragen. Sie ist unabhängig von der aktuellen Situation ein Instrument, um dem Unternehmen eine wirtschaftliche Perspektive zu eröffnen. Es finden Gespräche über eine mögliche Umsetzung statt, die ich aber nicht öffentlich kommentieren will”, erklärte der Präsident.

Angeblich will Hauptsponsor “Die Bayerische” ein Aktienpaket vom Verein erwerben. Allerdings nicht wie zuletzt von “BILD” in Höhe von 15 bis 20 Millionen Euro publiziert, sondern nur ein kleiner Bruchteil dieser Summe…