VON OLIVER GRISS

Nach der Oberbürgermeister-Wahl in München am 15. März könnten Fakten geschaffen werden, ob das Grünwalder Stadion umgebaut wird oder nicht. Die Anwohner rund um die Kultstätte am Candidberg sind jedenfalls in großer Sorge - das berichtet die “Abendzeitung”. Sie sollen sich laut dem Blatt an die Stadtspitze gewandt haben. “Als Bürger fühlen wir uns nicht ausreichend gehört”, schreiben Anwohner aus der Martin-Luther-Straße, die auch Kritik an der Kommunikation der Stadt üben: “Über eine Informationsveranstaltung im Januar erfuhr man als Anwohner nur aus der Zeitung, jedenfalls war keiner der dort anwesenden Anwohner durch eine angebliche Postwurfsendung erreicht worden.”

db24 hat am vergangenen Samstag nach dem 4:3-Krimi gegen Chemnitz mit zwei Anwohnern, die direkt gegenüber dem Wettersteinplatz wohnen, gesprochen. Auch sie berichteten davon, dass der Lärm und Müll inzwischen unerträglich seien - es soll kein Vergleich zu den 90er Jahren sein, als die Löwen noch Erstliga-Fußball auf Giesings Höhen boten. “Das ist eine neue Dimenssion”, sagt einer, dessen Familie seit den 30er Jahren im Viertel wohnt: “Ich bin ein alter Sechzger, aber was bei uns seit der Rückkehr der Löwen ins Grünwalder Stadion abgeht, ist für uns Anwohner nicht hinnehmbar.” Und zeigt dabei auf eine Hauswand, die mit den Initialen A.C.A.B. (All Cops are bastards) verschmiert ist. Ein Anwohner berichtet: “Die Polizei hat sich schon beschwert, warum das immer noch dort steht. Die Reinigung kostet 5000 Euro…”

Und das ist kein Einzelfall. Immer wieder werden Häuser beschmiert, auch von Umbau-Kritikern, berichtet einer der Anwohner.