VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge kündigt bei “BILD” eine Anti-Hass-Kommission an - Auslöser: Die Vorfälle beim 6:0-Sieg in Hoffenheim, als 1899-Mäzen Dietmar Hopp per Plakat von Bayern-Fans ins Fadenkreuz genommen wurde und das Spiel kurz vor dem Abbruch stand.

Rummenigge zu “BILD”: Wir können da nicht zur Tagesordnung übergehen nach den Vorkommnissen vom letzten Samstag. Diese Kommission wird die Vorkommnisse aufarbeiten, dabei auch eng mit der Sonderkommission der Polizei in Mannheim zusammenarbeiten – aber sich auch damit beschäftigen, wie wir in der Zukunft mit dem Thema umgehen.“

Ausgelöst durch die Solidarität der Bayern-Bosse zu Hopp meldete sich 1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik auf seinem Facebook-Kanal zu Wort und schrieb: “Ich bin kein Fan des FC Bayern, aber ich muss Karl-Heinz Rummenigge, dem Präsidenten Herbert Hainer und den Verantwortlichen dieses Vereins meine Hochachtung und meinen Respekt aussprechen, wie sie am Wochenende in Hoffenheim reagiert und Dietmar Hopp vehement verteidigt haben. Das hat Stil und Niveau. Menschen wie Herr Hopp, Herr Kind und Herr Mateschitz oder auch andere Investoren, die den deutschen Fussball unterstützen, sind nicht nur Ehrenmänner, sondern bereichern diesen ungemein. Sie werden aber trotzdem von einigen Ultras zu Feindbildern aufgebaut. Was soll das, wovor haben diese Fans Angst?”

Ismaik hofft, dass die Verbände nun hart durchgreifen. “Der DFB, aber auch die Vereine haben in der Vergangenheit viel zu lange geschwiegen. Die Bundesliga, aber auch der gesamte Fussball in Deutschland, sollte für Vielfalt, Respekt und Toleranz stehen, aber nicht für Hass, Ausgrenzung und Rassismus”, erklärte der 43-Jährige aus Abu Dhabi.

Dass sich die Führung des TSV 1860 von den Beleidigungen gegen den Mehrheitsgesellschafter distanziert, hatte sich Ismaik immer erhofft. “Ich will mich nicht mit Hopp, Kind oder Mateschitz vergleichen”, sagt er, “aber ich hätte mir von der Vereinsführung des TSV 1860 auch einmal gewünscht, dass sie ein deutliches Zeichen setzt und sich von den massiven und fortdauernden Beleidigungen gegen meine Person endlich einmal öffentlich distanziert. Das ist nie geschehen, weil Präsident Reisinger an seinem Amt hängt und sich wegduckt, um seine Wähler und Unterstützer nicht zu verprellen.”