VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Als die Umzugsformalitäten nach dem Zwangsabstieg im Sommer 2017 erledigt waren, gestand 1860-Boss Robert Reisinger: “Wäre 1860 in der Arena geblieben, wäre ich nicht Präsident.” Die Rückkehr ins Grünwalder Stadion musste durchgedrückt werden - mit allen Mitteln. Der mit 50+1 eingesetzte Interims-Geschäftsführer Markus Fauser übernahm die Gespräche mit der Stadt München. Neben der Stadionmiete und Kosten für die VIP-Alm gab’s eine entscheidende Bedingung der Stadt: Die Löwen müssen jährlich rund 500.000 Euro für das in die Dauerkarte integrierte MVG-Ticket abgeben. Natürlich stimmte man dieser Klausel zu. Zu schnell?

Schon nach kurzer Zeit merkte der TSV 1860 jedoch, dass die Kosten für das Grünwalder Stadion zu hoch seien, um mittelfristig auf eine schwarze Null zu kommen. Nach dem Stabwechsel bei 1860 von Markus Fauser auf Michael Scharold versuchte der Bad Endorfer relativ schnell, bei der Stadt aufgrund der hohen MVV-Kosten eine Mietminderung zu erwirken. Seit Monaten verlaufen die Gespräche erfolglos.

Gestern war Scharold für den TSV 1860 beim von Premiumsponsor Hacker-Pschorr initiierten Geldbeutelwaschen am Fischbrunnen - ob der Geschäftsführer die sich bietende Gelegenheit nutzte, um Münchens OB Dieter Reiter in dieser dringlichen Kostenfrage um ein neuerliches Entgegenkommen zu bitten? Nächste Woche muss 1860 seine Lizenzunterlagen einreichen.

1860 hofft nach db24-Informationen weiter auf eine Kostenersparnis von mehreren 100.000 Euro, die Stadt muss sich jedoch an die rechtlichen Vorschriften halten. Deswegen ist derzeit nicht davon auszugehen, dass die Stadt München (MVV) den Löwen einen Preisnachlass gewährt. Ob den Löwen schon bewusst ist, dass die Miete im Falle eines Umbaus des Grünwalder Stadions vermutlich auch steigen wird?

Ein temporärer Umzug ins Olympiastadion soll übrigens auch vom Tisch sein. 2022 wird die Kultstätte renoviert und bleibt für zwei Jahre für alle Veranstaltungen geschlossen.