VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

In der arabischen Welt gilt das Prinzip der Statussymbole. Teure Autos, Villen - und auch besondere Autokennzeichen: Wer auffallen will, muss tief in den Geldbeutel greifen. Je kleiner die Zahlen beispielsweise in Dubai ausfallen, desto teurer. So hat der indische Geschäftsmann Balwinder Sahani im Jahr 2016 rund acht Millionen Euro für das Kennzeichen D-5 hingeblättert. Dieses hängt an seinem Rolls Royce. Einen Mehrwert? Gibt es eigentlich nicht, außer, dass getuschelt wird.

So oder so ähnlich denkt möglicherweise auch 1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik. Sein Facebook-Konto ist in den letzten Wochen stark angestiegen - von rund 15.000 “Freunden” ist sein Kanal auf rund 160.000 Follower gestiegen. Natürlich oder unnatürlich? Ismaik gegenüber der “AZ”: “Die Vermarktung meiner Seite wird direkt über das Tool von Facebook gesteuert. Wir wollen damit noch mehr Fans für 1860 generieren. Ich wünsche mir auch, dass 1860 noch mehr ein Auge auf die sozialen Medien wirft. Sie werden besonders im Fußball immer wichtiger.”

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Die Löwen haben seit dem Zwangsabstieg einen leichten Rückgang zu vermelden. Zwischendurch lag die Fangemeinde auf Facebook bei 196.000 - inzwischen hat sie sich bei knapp 194.000 “gefällt mir” eingependelt. Zum Vergleich: Die Facebookseite des e.V. wird bei 24.000 Mitgliedern von 1985 “Freunden” verfolgt. db24 hat seit Monaten fast den selben Wert: 22.250.

Unter dem Strich ist alles nur ein Spiel, zumal Instagram Facebook sowieso immer mehr den Rang abläuft. Auch im hartumkämpften Zeitungsmarkt wird beispielsweise mit einer Auflage geworben. Es gibt in München Anzeigenblätter, die mit einer Reichweite von über einer Million Auflage werben. Wer dann aber genauer hinsieht, stellt schnell fest: Stapelweise türmen sich die Heftchen unangerührt vor den Eingangstüren der Münchner Haushalte…