VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)

Dass Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik bei seinem schon länger geplanten München-Besuch Trainer Daniel Bierofka verabschieden muss - nein, das war so nicht geplant. Er hatte mit ihm große Pläne. Er traut ihm eine Karriere wie Jürgen Klopp zu. Am gestrigen Dienstagabend traf Ismaik die 1860-Ikone im “Mandarin Oriental”. Er konnte ihn nicht mehr zum Bleiben zu überreden. Später waren Bierofka und Ismaik noch gemeinsam mit der gesamten Mannschaft bei der Burger-Kette “Hans im Glück”.

Hinterher schrieb Ismaik dann enttäuscht: “Bei unserem ausführlichen und intensiven Gespräch habe ich feststellen müssen, dass sich Daniel bei seinem Verein nicht mehr willkommen fühlt. Wir reden von dem Verein, dem er über zehn Jahre gedient hat. Das sollte allen echten Sechzigern zu denken geben. Das Ausscheiden von Bierofka müssen die Menschen verantworten, die ihn seit dem Aufstieg in die Dritte Liga ohne Rücksicht auf Verluste hinterhältig bekämpft haben. Für mich aber geht Daniel Bierofka als großer Held.”

Sein Appell: “Beim TSV 1860 sollten sich wirklich alle Entscheidungsträger, egal ob KGaA oder e.V., hinterfragen, ob sie wirklich das Beste für unsere Löwen wollen oder ob ihre gefährliche Ideologie wichtiger ist.”

Gleichzeitig spricht Ismaik in seinem Statement schon wieder über ein Bierofka-Comeback bei 1860: “Sollten sich die Zeiten bei 1860 wieder zum Positiven verändern, werden mit mir zehntausende Fans Bierofka wieder mit offenen Armen empfangen, das kann ich heute schon versprechen. Dazu will ich betonen, dass Daniel immer ein Freund der Familie Ismaik bleiben wird. Seine Verdienste rund um den TSV 1860 sind nicht in Worte zu fassen und bleiben unvergessen.”