VON OLIVER GRISS UND BONGARTS (FOTO)

Chemnitz gegen 1860. Es ist das Duell der beiden Krisen-Klubs (Freitag, 18 Uhr, dieblaue24-Liveticker) - nun ist nur noch die Frage: Bei welchem Verein brennt’s eigentlich mehr?

Fünfmal hat der Aufsteiger nicht gewonnen, die Löwen präsentieren sich auswärts nur als zahme Hauskätzchen. Seit dem 8. April haben die Sechziger alle Auswärtsspiele verloren und kassierten in sieben Gastspielen 24 Gegentore - das sind mehr als drei Tore pro Partie. Eine Horror-Bilanz. Zuletzt verlor die Bierofka-Elf mit 1:5 in Magdeburg.

Die Chemnitzer träumen gegen die Löwen von einem Sieg. Doch auch sie haben ein fettes Problem neben der eigenen Erfolglosigkeit: Die eigenen Fans. Der Stehplatzbereich der Hausherren dürfte gegen 1860 große Lücken aufweisen. Die “Ultras Chemnitz 99” riefen auf ihrer Facebook-Seite die CFC-Anhänger dazu auf, dem Heimspiel am Freitagabend fernzubleiben: “Wir und viele weitere Fanclubs setzen unseren Boykott gegen 1860 München fort. Lasst die Kurve leer. Setzt Zeichen. Für die GmbH sind alle Fans aktuell nur lästiger Dreck, der für das eigene Dauerversagen missbraucht wird.”

Verein und Ultras sind zerstritten. Sportdirektor Thomas Sobotzik wurde von einigen Fans als “Judensau” beschimpft. Der DFB nahm Ermittlungen auf, “wir sollten eine Stellungnahme abgeben, das haben wir getan”, sagte Chemnitz-Pressesprecher Wunderlich, der früher für 1860 arbeitete.