VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik hat einen wiedererstarkten Verbündeten in der 50+1-Frage gefunden. Hannovers Hauptgesellschafter Martin Kind (75) lässt nicht locker bezüglich der Sinnhaftigkeit dieser umstrittenen Regel. “Die DFL ist ein Kartell”, sagte der erfolgreiche Unternehmer am Dienstag in einer Pressekonferenz des Zweitligisten.

Kind attackierte vor allem das Verfahren des Ständigen Schiedsgerichts der Lizenzligen, über das er eigentlich eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel erreichen wollte. “Dieses Schiedsgericht ist ein Schiedsgericht der DFL und hat nicht die Kraft, um eigene Entscheidungen zu treffen. Ein Schiedsgericht soll aber Recht sprechen und keine sportpolitischen Entscheidung treffen.”

Kinds Eindruck: Das Gremium lasse sich “von sportpolitischen Aspekten manipulieren.” Außerdem empfahl er den 36 Profiklubs der Ersten und Zweiten Liga, die Zuständigkeiten des Dachverbands zu überdenken. “Die Lizenzierung gehört nicht zur DFL”, forderte Kind: “Damit sind alle Wettbewerber über unsere Verhältnisse informiert. Die Lizenzierung muss bei einer neutralen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft positioniert werden.”