VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Die Löwen sind dort angelangt, wo viele Experten sie erwartet haben: Im Tabellenkeller der Dritten Liga. “Mir tut einer leid - und das ist eindeutig Daniel Bierofka. Er hat am wenigsten schuld daran, meines Erachtens gar keine. Ich habe das befürchtet”, erklärte Ex-Trainer Karsten Wettberg nach dem 1:5 in Magdeburg gegenüber “Blickpunkt Sport”. Wettberg hob den Stellenwert des Ex-Nationalspielers einmal mehr hervor: “Ohne den Daniel wäre 1860 gar nicht in der Lage, dass man in dieser Liga spielen würde, sondern würde weiter noch Regionalliga spielen…”

Auch Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik nimmt Wettberg in Schutz. “Ihm geht es darum, nicht das Gesicht zu verlieren”, glaubt der 77-Jährige und fügt hinzu: “Das wäre das Schlimmste, was ihm passieren könnte. Und es war ja angeblich eine Holding da, die bereit war, 50 Millionen zu bezahlen. Das ist doch ein stolzer Betrag. Und er soll gesagt haben, selbst wenn ihm einer 100 zahlt, dann gebe er die Anteile nicht her.” Und Wettberg wundert es nicht, dass Ismaik auf Zeit spielt. “Er wartet auf den Wegfall von 50+1. Dann hat er die totale Macht”, weiß der Kulttrainer aus Elsendorf.

Auch wenn der Verein die Kampagne “VEREINENstattSPALTEN” ins Leben gerufen hat, wird Ismaik im Stadion weiter mit dem sogenannten Scheichlied beleidigt. “Das ist in einer Art und Weise, die unter der Gürtellinie ist”, sagt Wettberg: “So kann man mit einem Investor nicht umgehen, von dem man immer wieder Geld will. Nicht Darlehen, sondern man will das Geld geschenkt haben…”

Auch die schwache Jugendarbeit beim TSV 1860 macht Wettberg Angst. “Sie haben jetzt mit Manfred Paula einen hervorragenden Mann bekommen, aber es wird Jahre brauchen, bis man mal wieder wenigstens auf einer Stufe mit Unterhaching ist.”