VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Den Löwen fehlt das nötige Kleingeld. Nach db24-Informationen können sie auch trotz der Verlängerung der positiven Fortführungsprognose von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik bis 2021 nicht auf dem Transfermarkt zuschlagen - sehr zum Leidwesen der sportlichen Leitung. Dabei rollt in 18 Tagen wieder das Leder in der Dritten Liga. 1860 startet unter schweren Vorzeichen in die Saison.

Wie kommen die Blauen an frisches Geld? Am Sonntag wurde der Antrag auf eine mögliche Kapitalerhöhung überraschenderweise fallengelassen. Ursprünglich war es der Plan des e.V. darüber an die Millionen zu kommen. Ein Konsortium, darunter soll auch Hauptsponsor “die Bayerische” sein, wollte fünf Millionen Euro in den Topf legen. Doch Ismaik sperrt sich jetzt, nachdem er in der Kommunikation mit der Vereinsseite vor einigen Wochen zunächst gesprächsbereit war.

Aber dann lehnte Präsident Robert Reisinger MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris als Gesprächspartner ab, was Ismaik erzürnte. Und mit der Wiederwahl des Präsidiums fühlt sich der jordanische Geschäftsmann anscheinend noch mehr provoziert - und das obwohl auf der MV Karl-Christian Bay noch versöhnliche Töne in Richtung Abu Dhabi anschlug und als Brückenbauer ausdrücklich das Entgegenkommen von Ismaik lobte. Trotzdem schrieb der 42-Jährige: “Wir sehen unter diesen Voraussetzungen keine weitere Gesprächsbasis. Eine vom Verein anvisierte Kapitalerhöhung ist für uns somit endgültig vom Tisch.”

Und weil eine mögliche Kapitalerhöhung außerhalb des DFB-Kosmos stattfindet, gilt hier das Gesellschaftsrecht - und da ist 50+1-Präsident Robert Reisinger komplett machtlos. Gegenüber der “AZ” sagte der Unternehmensberater: “Eine Kapitalerhöhung kann ich aber nicht über unseren Hauptgesellschafter hinweg durchsetzen. Das geht nicht. Da gibt es keine 50+1-Regel, da hilft gar nichts. Da muss er mit ins Boot. Ich denke aber: Wenn er merkt, dass auch Fans dabei sind, gibt es vielleicht ein Umdenken.”