VON OLIVER GRISS

Der TSV 1860 am Scheideweg: Kein Geld. Kein Zusammenhalt. Keine Perspektive. In unserer Rubrik “Sechzig - wie lange noch?” wollen wir von den db24-Lesern wissen, wie sie mit dem Leid der Löwen umgehen. Seit unserem Aufruf am Donnerstagnachmittag haben uns unzählige Emails erreicht. Auch Sigrid Möller (69) aus Neuburg an der Donau hat uns geschrieben. Sie ist kein Vereinsmitglied, aber Sechzgerin seit der Kindheit. Ihr Statement:

Ja, die Lage ist prekär und alles andere als, wie Sie schreiben- “ein Komödienstadel an der Grünwalderstrasse”. Dass Ihre Berichterstattung völlig einseitig, voller Häme und Nadelstiche gegen das derzeitige Präsidium ist, ist ja unüberlesbar. Die Aktion “Sechzig - wie lange noch?” ist aus meiner Sicht jedoch unterirdisch und peinlich. Sie schreiben, dass Sie aus den “unzähligen” (wie weit können Sie denn zählen) Mails die besten Beiträge veröffentlichen. Wer sitzt denn bitteschön hier in der Jury?? Allein die Verherrlichung der Wildmoser-Epoche ist doch nur noch Nostalgie. Sicher war der Aufstieg von der Bayernliga in die Bundeliga schön, aber beim Rücktritt von Herrn Wildmoser 2004 war der Verein bereits in einem finanziell desolatem Zustand. Und die “Allianzarena-Affaire entsprang auch nicht dunklen Kräften (wie der Beitragsschreiber aus Kerkrade vermutet), sondern wurde durch eine Straftat des Herrn Heinzi Wildmoser verursacht, die Rufschädigung des TSV 1860 inklusive.

Und die letzten Jahre: die ,von dem plötzlich glühenden 60ger-Fan Herrn Ismaik, gewünschte Verpflichtung prominenter Manager und Trainer…., na ja, das Ergebnis ist ja bekannt. Also: das Erbe, das die derzeit Verantwortlichen verwalten, ist ein echtes Dilemma im ursprünglichen Sinn, beileibe keine Kommödie. Vielleicht macht das Präsidium vieles falsch und ja, vielleicht wird die Saison 19/20 ein, von vielen auch von Ihnen heraufbeschworenes, sportliches Desaster. Aber, ein bisschen mehr Fairnis und gegenseitiger Respekt könnte nicht schaden.