VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der TSV 1860 am Scheideweg: Kein Geld. Kein Zusammenhalt. Keine Perspektive. In unserer Rubrik “Sechzig - wie lange noch?” wollen wir von den db24-Lesern wissen, wie sie mit dem Leid der Löwen umgehen. Seit unserem Aufruf am Donnerstagnachmittag haben uns unzählige Emails erreicht. Auch der “Schweizer Löwe” (Name ist der Redaktion bekannt - der db24-User will aber aus Angst vor Pöbeleien namentlich nicht genannt werden) hat uns geschrieben. Sein Statement ist klar und deutlich:

In der Nähe von Heidelberg lebend bin ich schon seit über 50 Jahren Löwen Fan (seit einigen Jahren auch Mitglied). Ich kann die Ausführungen des Löwen aus Kerkrade eigentlich nur unterstreichen und erkenne große Parallelen, was tausende von Kilometern auf Autobahnen angeht, um insbesondere in den letzten 25 Jahren unzählige Löwenspiele im Grünwalder, im Olympiastadion oder der Allianz Arena zu besuchen. Als CEO für die Vertriebstochter eines deutschen Maschinenbauers von 2000 bis 2010 in der Schweiz lebend, habe ich mit meiner Familie auch in dieser Zeit die fast fünfstündige Anfahrt unzählige Male gerne in Kauf genommen und die Löwen unterstützt. Was aktuell passiert und wie sich der heutige Vorstand verhält, stimmt mich leider mehr als traurig.

In den letzten beiden Spielzeiten war ich fast bei allen Heimspielen und es tat in der Seele weh, gerade in der Rückrunde der Drittliga-Saison im Stadion zu spüren, wie es dem Präsidenten leider gelungen ist, die Fan Szene zu spalten, anstelle zu einen. Das hat dieser stolze, traditionsreiche, grosse Verein wirklich nicht verdient. Ein verbohrter, profilloser, öffentlichkeitsscheuer, ideen- und perspektivloser sowie respektloser (gegen Ismaik oder Biero)-Präsident ohne jegliches Charisma, der durch sein Verhalten in vielerlei Hinsicht für den Verein eher imageschädigend agiert ( durch seine “indirekte” Unterstützung der Pyroszene und Hass-Gesänge gegen Ismaik z.B. für die Suche nach seriösen Sponsoren) darf nicht die weitere Zukunft unserer Löwen bestimmen. Sein Werk/Ziel, dem Profifussball bei 1860 das Licht auszuknipsen, muss verhindert werden.
Daher werde auch ich zum ersten Mal am 30. Juni die Mitgliederversammlung besuchen, mich wieder einmal auf die 350 Kilometer-Fahrt Heidelberg - München machen und hoffentlich auch durch meine Stimme einen Beitrag zum Guten leisten können. Das bin ich “meiner grossen Liebe” schuldig und ist das Wenigste, was man tun kann. Ich hoffe, viele andere Löwen Fans/Mitglieder denken/handeln ähnlich.