VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Robert Reisinger hatte sich am Montag in einem “SZ”-Gespräch sehr weit aus dem Fenster gelehnt und behauptet: “”Eine Erhöhung des Sponsorings, zu dem auch die Verwertung der Namensrechte des NLZ gehören, bedarf keiner Zustimmung der Gesellschafter.” Die “AZ” hat jetzt genau diese Behauptung des Präsidenten dementiert. Laut dem Münchner Traditionsblatt sind die Aussagen des Unternehmensberaters nicht richtig, was sich auch mit den db24-Informationen deckt, denn im Geschäftsordnungvertrag soll geregelt sein, dass jeder Sponsorenbetrag über 150.000 Euro zustimmungspflichtig ist - und genau daran hakt es noch im Moment: Die Investorenseite soll noch immer nicht ihre Zustimmung für das Angebot von Hauptsponsor “Die Bayerische” gegeben haben.

Somit werden die Löwen zum TSV Handlungsunfähig. Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel und Trainer Daniel Bierofka müssen mit ansehen, wie der Transfermarkt von der Konkurrenz leer gefegt wird. Die Folge einer gescheiterten Vereinspolitik, nachdem Reisinger im Dezember den Konsolidierungskurs eingeläutet hatte.

Die Bayerische hatte zuletzt eine Sponsorenpaket-Erhöhung in Höhe von 1,1 Millionen Euro auf zwei Jahre (inklusive der Namensrechte fürs NLZ) angeboten - allerdings ist der Großteil der Summe nicht für Transferaktivitäten vorgesehen, sondern laut “AZ” an anderer Stelle eingeplant. Eine Information, die sich auch mit den db24-Informationen deckt. Mit der Summe, die für den Sport vorgesehen ist, kann 1860 maximal zwei Spieler finanzieren. Doch selbst das wird nicht ausreichen, um Trainer Bierofka einen konkurrenzfähigen Kader zur Verfügung zu stellen, der nicht vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg kämpft.

Blaue Zeugnisvergabe: Welche Saison-Abschlussnote bekommt Präsident Robert Reisinger von Dir?

Umfrage endete am 17.06.2019 12:00 Uhr
Note 6
66% (5374)
Note 5
13% (1093)
Note 1
8% (640)
Note 4
5% (389)
Note 2
4% (354)
Note 3
4% (319)

Teilnehmer: 8169

Die Frage ist: Was plant Hasan Ismaik? Der Geschäftsmann aus Abu Dhabi dürfte aus der Verwunderung nicht mehr herauskommen, dass seine Zwei-Millionen-Spritze aus dem vergangenen Sommer bereits nach wenigen Monaten aufgebraucht war. Die wirre Finanzpolitik an der Grünwalder Straße dürfte ihn einmal mehr bestätigen, dass der Verein nicht mit Geld umgehen kann. Ismaiksieht sich gefangen in der 50+1-Regel.

Inzwischen soll Geschäftsführer Michael Scharold sogar versuchen, mit der Stadt München über die Kosten in Höhe von 500.000 Euro für den MVV zu verhandeln. Doch genau das war die Bedingung, dass der TSV 1860 überhaupt von der Allianz Arena ins Grünwalder Stadion umziehen durfte. Insgesamt kostet das Projekt “Grünwalder Stadion” den Verein rund 1,5 Millionen Euro. Ein teurer Spass, der jetzt immer deutlicher wird, ohne dabei die beschränkten Einnahmemöglichkeiten in der Giesinger Kultstätte beachtet zu haben. Wie hatte nicht Reisinger 2017 gesagt? “Wären wir nicht zurück ins Grünwalder Stadion, wäre ich nicht Präsident…”