VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Es sind Szenen, die viele Löwen-Fans in ihrem Leben nicht mehr vergessen werden: Der TSV 1860 steigt am 30. Mai 2017, also heute vor genau zwei Jahren, nach 13 Jahren aus der Zweiten Liga ab: Die Pereira-Elf verliert vor 62.200 Zuschauern in der Allianz Arena mit 0:2 gegen Jahn Regensburg. Der Löwe weint.

Doch schon bevor der Abstieg besiegelt ist, kommt es auf den Rängen zu Ausschreitungen. Das Spiel wird für 12 Minuten unterbrochen: Löwen-Fans in der Nordkurve drehen durch, werfen Gegenstände auf den Rasen, darunter Sitzschalen und Stangen. Daniel Bierofka, damals Co-Trainer von Vitor Pereira, versucht die Meute zu beruhigen. Die Polizei zieht den Kult-Löwen aus Sicherheitsgründen zurück.

Die Schande von Fröttmaning.

Das Verhalten der Löwen-Fans im letzten Auftritt in der Allianz Arena sorgte dafür, dass die Löwen in der Regionalliga Bayern ein Geisterspiel im Grünwalder Stadion gegen Nürnberg II aufgebrummt bekamen. Zudem mussten an den DFB 175.000 Euro Geldstrafe für die Ausschreitungen in der Relegation überwiesen werden.

Vor dem Relegationsrückspiel hatte sich bereits Geschäftsführer Ian Ayre verabschiedet, kurz danach wurde der Rücktritt von Präsident Peter Cassalette bekannt. Hinterher sagte Cassalette in einem exklusiven db24-Interview: “Es ging einfach nicht mehr. Ich wollte mit meinem Abschied Licht ins Dunkel bringen. 1860 zerstört sich leider von innen.” . Worte, die auch zwei Jahre später leider immer noch ihren Wert besitzen.