VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Wie lange tut sich Daniel Bierofka den Chaosklub 1860 noch an?

Eigentlich wollte der 40-Jährige an der Grünwalder Straße als Cheftrainer eine Mannschaft entwickeln und formen, die mittelfristig in die Zweite Liga aufsteigen kann. Diese Perspektive wurde ihm von Präsident Robert Reisinger im Winter genommen, als dieser den Konsolidierungskurs eingeläutet hat. Seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem Bierofka nicht mit dieser lähmenden Vereinspolitik konfrontiert wird. Mit den e.V.-Funktionären führt Bierofka ein Nichtverhältnis. Beim 3:2-Sieg gegen Fortuna Köln, dem Tag des Klassenerhalts, würdigten sich Bierofka und Reisinger nach dem Schlusspfiff keines Blickes. Ein trauriger Ist-Zustand. Das Verhältnis ist auch vermutlich nicht mehr zu kitten.

Prinzipiell hängt Bierofkas Herz an den Löwen, doch dass im Verein mehr ein Stadion und die Politik als der Sport im Mittelpunkt steht, zermürbt den Ex-Nationalspieler. Dazu wurden in den letzten Monaten mehrere Kampagnen gegen ihn gefahren. Auch von den eigenen Fans. Das macht ihn äußerst nachdenklich.

Reisinger oder Bierofka: Wem vertrauen Sie bei 1860 mehr?

Umfrage endete am 28.05.2019 08:00 Uhr
Daniel Bierofka
89% (12656)
Beiden!
6% (833)
Robert Reisinger
5% (754)

Teilnehmer: 14243

Bierofka (Note 1,3 im Trainer-Diplom, Vertrag bis 2022) hat einen ausgezeichneten Ruf in der Szene: Den TSV 1860 hat der ehemalige Löwen-Kapitän nach 2016 in der vergangene Woche mit dem 3:2-Sieg über Fortuna Köln nun bereits zum zweiten Mal gerettet. Trainertypen wie Bierofka sind auf dem Markt gefragt. Nachdem Achim Beierlorzer zum Saisonende den Zweitliga-Achten Jahn Regensburg für die Ablösesumme von 700.000 Euro in Richtung Köln verlassen wird, suchen die Verantwortlichen in der Domstadt einen würdigen Nachfolger. Auch der Name Bierofka ist nach db24-Informationen beim Jahn schon gefallen. Der Löwen-Trainer soll zum engeren Kandidatenkreis zählen. In Regensburg zählt allein der Fußball, nicht die Politik - das würde Bierofka entgegenkommen. Eine Kontaktaufnahme soll es aber noch nicht gegeben haben.

Müssen die Löwen-Fans jetzt um ihr einziges Idol bangen?