VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Dennis Dressel (20) hat seine Feuertaufe in der Dritten Liga bestanden. Bei der späten 0:1-Pleite in Großaspach war der robuste Mittelfeldspieler, der seit der U10 beim TSV 1860 spielt, einer der wenigen Lichtblicke. Umsichtig und engagiert erledigte er seine Aufgaben - und fast hätte er seinen ersten Profi-Einsatz auch mit einem Tor gekrönt. An ihm lag’s nicht, dass die Löwen abschenkten. “Dennis hat es sehr ordentlich gemacht, sich voll reingehauen”, lobte Trainer Daniel Bierofka den Debütanten: “Er war sehr präsent, vor allem für sein erstes Spiel.”

Warum der Trainer Dressel gegenüber dem erfahreneren Aaron Berzel den Vorzug gab? “Dennis hatte sich das über Wochen mit guten Trainingsleistungen verdient. Dennis hat besser trainiert als Aaron, deswegen hat er auch gespielt.”

Für Geschäftsführer Günther Gorenzel war das Dressel-Debüt erst der Anfang, worauf sich die Fans in Zukunft einstellen müssen: Aus Spargründen wird der TSV 1860 verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen müssen. “Dressel steht für den eingeschlagenen Kurs bei 1860. Das müssen wir festhalten”, erklärte der Österreicher: “Es werden mehrere Spieler aus dem NLZ in dieser Saison und auch in der nächsten ihre Einsatzzeiten bekommen. Man kann das auch positiv sehen, weil viele Spieler aus dem eigenen Haus mit einer hohen Identifikation der Einstieg ins Profigeschäft ermöglicht wird.” Die Ansprüche müssen korrigiert werden, auch wenn Präsident Robert Reisinger und Geschäftsführer Michael Scharold vor nicht allzu langer Zeit von der Bundesliga gesprochen haben. Die Realität ist eine andere: Es droht Existenzkampf!

Deswegen sei es für die Löwen essentiell wichtig gewesen, dass der Verein nach dem Zwangsabstieg 2017 weiter auf die U21 gesetzt hat. “Dennis war am Scheideweg in sämtlichen Diskussionen: ‘Reicht’s oder reicht’s nicht?’ Bei ihm haperte es an der Persönlichkeit - und für ihn war es ganz wichtig, dass er in der U21 als Kapitän eine Führungsrolle eingenommen hat. Und das hat ihm geholfen, dass er einen Riesenschritt in seiner Persönlichkeitsentwicklung vollzogen hat. Umso wichtiger ist auch, dass wir auch in Zukunft die U21 für den zweiten Bildungsweg haben.”