VON OLIVER GRISS

Die Löwen bleiben nach der 0:1-Pleite bei Abstiegskandidat Großaspach bei 44 Punkten stehen und auf Platz 6 kleben - und wenn man genauer hinsieht, dann kann der Traditionsklub heilfroh sein, dass er zu diesem Zeitpunkt schon so ein komfortables Punktepolster hat…

Was am Montagabend in der schwäbischen Provinz vor allem aufgefallen ist: Kaum muss die Mannschaft mit Nico Karger, Prince Owusu und Efkan Bekiroglu drei wichtige Offensivspieler ersetzen, büßt der TSV 1860 deutlich an Qualität ein. Da hilft die beste Taktik nicht. Trainer Daniel Bierofka kann nicht mehr nachlegen, ihm sind die Hände gebunden: Aufstiegsheld Markus Ziereis müht sich zwar, aber bei ihm sieht man einfach, dass er an seine Grenzen stößt. Für das Klima in der Mannschaft ist der beliebte Oberpfälzer eine Bank, aber auf dem Platz hilft er den Löwen kaum weiter. Die Dritte Liga ist zu schnell für ihn. Auch Nono Koussou genügt den Ansprüchen leider nicht mehr. Was man auch nicht unterschätzen darf: Sascha Mölders, der Fußball-Gott der Löwen, ist bereits 34 Jahre alt.

Die Löwen müssen sich jetzt die Z(ukunfts)-Frage stellen: Was will der Verein? Während Präsident Robert Reisinger konsequent den Sparkurs einschlagen will und ein Budget von drei Millionen Euro vorgibt, wünschen sich die Fans und vor allem auch Trainer Bierofka eine gute sportliche Zukunft mit Blickrichtung Zweite Liga.

Klar ist: Einigen sich die beiden Gesellschafter nicht, war die heutige Partie ein erster Vorgeschmack für die Zukunft. Der TSV 1860 braucht einen schnellen Kompromiss, sonst tritt man den Sport wieder mit Füßen!