VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Ein Grund mehr auf die 1860-Mitgliederversammlung am 30. Juni zu gehen…

Präsident Robert Reisinger will erst dann seinen neu kreierten Drei-Jahres-Plan offenlegen - das verriet er in einem AZ-Interview: “Zu den Plänen des Präsidiums für die kommenden drei Jahre informieren wir unsere Mitglieder auf der Mitgliederversammlung im Juni persönlich. Ich hoffe, dass wir sie damit überzeugen – und wiedergewählt werden.” Der Plan heißt strikte Konsolidierung. Das Budget für die nächste Saison soll bei drei Millionen Euro liegen, in der Saison 2020/2021 sogar noch deutlich darunter.

Reisinger zum Sparkurs: “Bei einer Etatreduzierung gibt es einen größeren Handlungsbedarf, aber keine Handlungsunfähigkeit. Man muss kreativer sein als sonst. Ich traue unseren Geschäftsführern zu, Lösungen zu finden. Der Verein unterstützt die KGaA dabei im Rahmen des Möglichen – und soweit es unser Mitgesellschafter zulässt.” Was Reisinger bei seinen Ausführungen nicht verrät: Es müssen Spielerverträge gekündigt oder Leistungsträger verkauft werden.

Trotzdem glaubt Reisinger an eine gute Zukunft des TSV 1860 - mit weiteren Investoren. “Zunächst muss es ein gemeinsames Verständnis davon geben, dass weitere Investoren dem Unternehmen guttun. Damit ein Einstieg für weitere Gesellschafter attraktiv wird, ist der Kooperationsvertrag neu zu regeln. Dabei werden beide bestehenden Gesellschafter auf Maximalforderungen verzichten müssen”, erklärte der Ober-Löwe gegenüber der “AZ”: “Außerdem muss sich das Unternehmen soweit restrukturieren, dass es nicht mehr ausschließlich über Darlehen finanziert wird. Das ist alles machbar. Es braucht aber Überzeugungsarbeit auf allen Seiten.”