VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Eigentlich war es anders vorgesehen. Es existierte ein Zwei-Jahres-Plan. Man wollte die Aufstiegseuphorie des Sommers mitnehmen, Investor Hasan Ismaik gab zwei Millionen Euro auf Genusscheinrecht, doch noch vor dem Jahreswechsel gab Präsident Robert Reisinger zur Überraschung aller eine elementare Richtungsänderung vor, den Konsolidierungskurs. “Es war anders geplant”, sagte Trainer Daniel Bierofka jetzt in einem “Merkur”-Interview vor dem Derby gegen Haching (heute, 19 Uhr, dieblaue24-Liveticker), “daher ist das alles ein bisschen bedenklich aus meiner Sicht.” Gleichwohl sagt Bierofka aber auch: “Ich bin Angestellter dieses Vereins und das muss akzeptieren, wenn sich die Gesellschafter nicht einigen können.” Zuletzt hatte Bierofka bereits erklärt, dass der Verein bei der Kaderplanung “momentan handlungsunfähig” ist.

Mit rund drei Millionen Euro wird der TSV 1860 in der nächsten Saison ins Rennen gehen - und möglicherweise wird der heutige Derby-Gegner mehr Geld als die großen Löwen zur Verfügung haben. “Da bin ich der falsche Ansprechpartner”, erklärte Haching-Trainer Claus Schromm gegenüber dem “Merkur”, “aber es ist schon möglich, ja.” Bei der Spielvereinigung bewegt sich im Hintergrund einiges, was die Löwen bald staunen lässt.

Die Nachwuchsarbeit ist für Schromm, der selbst jahrelang U19-Trainer des TSV 1860, essentiell. Doch auch ihm ist nicht verborgen geblieben, dass die Löwen den eigenen Ansprüchen deutlich hinterherhinken. “Ich hoffe”, sagt er, “dass die Löwen sich besinnnen.”