VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

BMW steigt für 800 Millionen Euro beim FC Bayern ein und wird Audi bis spätestens 2025 als Anteilseigner ablösen - diese Nachricht wurde in der vergangenen Woche offiziell. Am letzten Freitag behauptete 1860-Vize Hans Sitzberger bei einem Fantreffen im niederbayerischen Mettenbach, dass sich BMW eigentlich bei den Löwen engagieren wollte, aber Investor Hasan Ismaik das Problem gewesen sein soll. Diese Sitzberger-Aussage zum Thema BMW bestätigten mehrere Teilnehmer des Fantreffens, jedoch meinte Versammlungsleiter Michi Beck am Montagabend irritiert: “Das war doch nur Spass.” Spass verstehen aber viele Löwen vielleicht nicht, schon gar nicht bei so ernsthaften Themen - so auch drei db24-Leser, die vor Ort waren und staunend Sitzbergers Aussage zu BMW zur Kenntnis nahmen. Gab es möglicherweise im Jahr 2015 Gespräche zwischen 1860 und BMW? Die “BILD” berichtete damals von Gesprächen mit der Familie Quandt, was aber postwendend von einem Sprecher der Familie dementiert wurde.

Fakt ist: Der FC Bayern steht schon seit einigen Jahren im Fokus des Münchner Autobauers, nachdem bei BMW bezüglich der Ausrichtung ein Umdenken stattgefunden und die Lust auf den Fußball neu entdeckt hat. Bislang hatte sich das Unternehmen auf den Motorsport, Golf und Tennis fokussiert.

Nach dieblaue24-Informationen gab es nur einmal ernsthaftes Interesse von BMW an den Löwen - zu Bundesliga-Zeiten, als Karl-Heinz Wildmoser mit der Tochtermarke Mini kurz vor Vertragsabschluss stand. Zur Unterschrift kam es aber nicht mehr, weil dann der Skandal um die Allianz Arena die Löwen erschütterte und Mini Abstand von den Löwen nahm. Danach versuchte Wildmosers Nachfolger Karl Auer einen neuen Anlauf bei Mini - blitzte aber ab.

Zur Information: Als 1860 im Frühjahr 2011 vor der Insolvenz stand, wollte nur einer helfen: Hasan Ismaik, ein Geschäftsmann aus Abu Dhabi. Die Münchner Unternehmen? Wollten den Verein nicht retten.