VON OLIVER GRISS

Bis Freitag muss der TSV 1860 seine Lizenz-Unterlagen für die nächste Drittliga-Saison beim DFB einreichen. Erst dann will sich der neue Geschäftsführer Günther Gorenzel im Detail äußern, was die Löwen in Zukunft erwartet und wie der Konsolidierungskurs angegangen wird. Warum die Sechziger schon wieder einen neuen Kurs einschlagen und warum der vor 13 Monaten groß angekündigte Fünf-Jahres-Plan von Geschäftsführer Michael Scharold schon wieder in die Tonne getreten werden muss, das weiß nur 1860-Boss Robert Reisinger…

Eine Frage beschäftigt die Löwen-Mitglieder und Fans sehr: Warum kann der chronisch klamme TSV 1860 nicht mit Geld umgehen und so wirtschaften, dass die Fußballfirma endlich rentabel wird?

Am 18. Dezember 2018 hatte Geschäftsführer Michael Scharold noch angekündigt, dass die KGaA “Einnahmen von weit über zehn Millionen Euro” einspielt, davon vier Millionen Euro von Infront (Sponsoren), 3,5 Millionen Euro durch das Ticketing und rund 800.000 Euro aus dem TV-Topf. Nicht viele Drittliga-Vereine können solche Zahlen vorweisen.

Und trotz dieser Einnahmen wird nun der Rotstift bei 1860 angesetzt, das Saison-Budget von circa 4,6 Millionen Euro auf rund drei Millionen Euro gesenkt. Warum eigentlich? Was passiert bei 1860 mit den Geldern? Zudem ist Ismaiks Kohle in Form von Genußscheinen, die für zwei Jahre vorgesehen war, fast schon wieder aufgebraucht.

50+1-Präsident Reisinger hatte bei seiner Übernahme u.a. Transparenz zugesagt. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um endgültig reinen Tisch zu machen und sich nicht weiter hinter Floskeln zu verstecken. Genau das ist Reisinger den vielen Mitgliedern und Fans schuldig. Nicht erst in der Mitgliederversammlung im Sommer, sondern JETZT!