VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Als Robert Reisinger im Juni 2017, kurz nach dem Zwangsabstieg, auf die Kommandobrücke des TSV 1860 kletterte, kündigte der heute 55-Jährige via offizieller Pressemitteilung an: “Mein Ziel ist es, mit Hilfe unserer exzellenten Jugendarbeit auch den Erwachsenenbereich wiederaufzubauen.” Seitdem sind 20 Monate vergangen. Erste Erfolge? Der Löwe tritt auf der Stelle - wie in vielen Bereichen an der Grünwalder Straße 114a.

Zum einen wurde unter Reisinger weder die angeschlagene Nachwuchsarbeit der Löwen auch nur ansatzweise verbessert, noch sind überdurchschnittliche Talente, mit dem der “Erwachsenenbereich” aufgebaut werden könnte, in Sichtweite. Freilich: Es gibt noch vielversprechende Nachwuchskräfte wie Leon Klassen oder Semi Belkahia, doch der Sprung in die Dritte Liga ist für die beiden größer als gedacht, vor allem bei einer Nummer wie 1860. Noch befinden sich beide in der Warteschleife.

Wie geht’s weiter im einst so stolzen Nachwuchsbereich der Blauen? Nachdem der umstrittene Reisinger den Sparkurs eingeläutet hat, ist noch nicht entschieden, in welcher Form die U21 und U19 in der kommenden Saison weitergeführt werden. Während die Ismaik-Seite bereits vor längerer Zeit zwei Modelle vorgeschlagen hat, u.a. eine Stiftung für das NLZ nach Freiburger Vorbild, konterte der e.V. zuletzt, beide Nachwuchsteams zurück in den Verein holen zu wollen. Gegen diese Variante sträubt sich allerdings Ismaik - der Investor hat genug von den taktischen Machtspielchen aus Giesing.

Fakt ist: Um die einst so erfolgreiche Nachwuchsarbeit wieder auf professionelle Füße zu stellen, braucht es Geld. Viel Geld. Nach dieblaue24-Informationen soll sich ein potenter Unternehmerkreis gefunden haben, der bereit ist, die Jugendarbeit der Blauen finanziell zu unterstützen, allerdings nicht unter den aktuellen Gegebenheiten.

Wo steuert Reisinger die Löwen hin?