VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Die jüngste Beförderung von Günther Gorenzel zum Geschäftsführer Sport beim TSV 1860 hat einen großen Vorteil: Der Österreicher erhält endlich Einblick in die Finanztransaktionen des Klubs und wird damit besser verstehen, für was das Geld an der Grünwalder Straße verbraucht wird. “Ganz entscheidend ist, dass ich mehr Einblick in die Zahlen habe, um dadurch Zusammenhänge noch besser beurteilen zu können”, erklärte der 47-Jährige am Dienstag.

Ein Zustand, der Gorenzel auch helfen wird, noch verantwortungsbewusster mit dem Budget umzugehen. “Im sportlichen Bereich kann ich dann – in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – effektivere und effizientere Entscheidungen treffen”, erklärte er. Die genaue Budgetzahl habe Gorenzel aber noch nicht. Gorenzel: “Wo wir dann im Vergleich zu den anderen Mannschaften stehen, weiß ich noch nicht. Es läuft aber auf einen Konsolidierungskurs hinaus.”

Nachdem der umstrittene 50+1-Präsident Robert Reisinger der KGaA einen radikalen Sparkurs verschrieben hat (es ist von Einsparungen von rund 1,5 Millionen Euro die Rede), muss der Profi-Fußball des TSV 1860 freilich neue Wege gehen - auch in der Transferpolitik. “Wir werden vermehrt auf Ausleihgeschäfte zurückgreifen müssen”, bestätigt Gorenzel: “Das ist sportlich und wirtschaftlich leichter umsetzbar. Man bekommt gute Qualität aus der Zweiten Liga, siehe Simon Lorenz und Prince Osei Owusu.” Nichtsdestotrotz sucht der TSV 1860 als erste Säule auch Spieler mit einer hohen Identifikation. Manuel Schäffler (derzeit Wehen) soll für die neue Saison weiterhin ein Thema sein. “Diese Form ist für uns eigentlich am sinnvollsten, um eine Mannschaft aufzubauen”, sagt Gorenzel.

Außerdem will 1860 jungen talentierten Spielern aus Bayern eine Chance geben - über Jannik Rochelt vom Regionalligisten FC Memmingen hat man nach dieblaue24-Informationen seit dem 1:0-Sieg der Löwen im Toto-Pokal im Allgäu nachgedacht, doch jetzt ist das hochbegabte Mittelfeld-Talent in der Winterpause zu den Amateuren des FC Bayern gewechselt.

Trotzdem glaubt Gorenzel weiterhin, dass die Löwen für viele Spieler interessant ist: “Der Verein hat nachwievor eine hohe Anziehungskraft und Ausstrahlung wie kaum ein anderer Drittligist. Ich will keinem zu nahe treten: Aber jeder Spieler, der zu Sechzig kommt, hat eine riesige Plattform, sich für die Zweite Liga zu empfehlen.”