VON OLIVER GRISS

Noch bis zum 31. Januar sammelt der Verwaltungsrat Bewerbungen von potentiellen Präsidentschaftskandidaten beim TSV 1860 - jetzt ist der erste prominente Name, der Robert Reisinger ablösen will, bekannt geworden: MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris (47) bewirbt sich offiziell für das Amt an der Grünwalder Straße. 2015 hatte sich der gebürtige Münchner bereits schon einmal für den Job beworben, jedoch entschied sich die Casting-Kommission um Robert von Bennigsen und Robert Reisinger für Peter Cassalette - Ausgang bekannt. Am Freitagmorgen um 9 Uhr verschickte das Stimoniaris-Büro eine Presseerklärung. Wir haben die Mitteilung im Wortlaut:

Saki Stimoniaris wird sich für das Amt des Präsidenten beim TSV 1860 München e.V. bewerben. Am Donnerstag sandte der MAN-Betriebsratschef und 1860-Aufsichtsrat rechtzeitig seine Bewerbungsunterlagen dem Verwaltungsrat des Vereins zu. “Ich würde mir wünschen”, sagte der 47-Jährige, “dass der Verwaltungsrat meine Bewerbung gründlich und sorgfältig prüft. Sollte meine Position als Stellvertreter des Mehrheitsgesellschafters der KGaA in Verbindung mit dem Präsidentenamt des e.V. kritisch hinterfragt werden, so möchte ich diesbezüglich betonen: unabhängig davon, dass auch der amtierende
Präsident problemlos einem Lager zugeordnet werden könnte, sehe ich gerade in der Überwindung des Lagerdenkens bei 1860 meine größte Herausforderung. 1860 braucht einen Präsidenten, der die Kräfte bündelt und sich aktiv für ein Miteinander in allen Gremien des Vereins einsetzt.“

Wer soll im Sommer zum Löwen-Boss für die nächsten drei Jahre vorgeschlagen werden?

Umfrage endete am 01.02.2019 12:00 Uhr
Saki Stimoniaris
75% (5384)
Robert Reisinger
18% (1288)
Keiner von beiden.
7% (480)

Teilnehmer: 7152

Stimonaris will nicht nur alle Löwen zusammenführen, sondern auch dem Verein wieder eine wirtschaftliche und sportliche Perspektive bieten. Dazu gehört auch, alles zu unternehmen, dass der TSV 1860 eine zukunftsfähige Spielstätte bekommt: “Sollte der grundlegende Umbau des Grünwalder Stadions, den ich zu 100 Prozent befürworte, aufgrund der Machbarkeitsstudie nicht umsetzbar sein, muss sofort die Suche nach einem Grundstück im erweiterten Stadtgebiet erfolgen, indem ein Stadionbau mit mindestens 35.000 Zuschauern möglich ist. Mein Netzwerk in die Wirtschaft und die Politik wird den Löwen sehr hilfreich sein.”

Oberste Priorität hat in Stimoniaris’ Kandidatur selbstverständlich auch die Nachwuchsarbeit der Fußballer. “Der Fokus muss wieder auf die ehemals vorbildhafte Nachwuchsförderung des TSV 1860 gerichtet werden”, sagt der gebürtige Münchner: “Seit Jahren stagniert die Ausbildung, dabei ist das Nachwuchsleistungszentrum die eigentliche Herzkammer der Löwen. Ein kurzer Blick in die Bundesliga genügt, um zu sehen, was uns über Jahrzehnte stark gemacht hat. Deswegen darf eine weitere Verschlechterung nicht länger hingekommen werden. Pläne des Vereins, die U21 abzumelden, sind kontraproduktiv. Es bedarf nicht nur mehr Geld für die Nachwuchsarbeit, sondern auch ein neues Konzept für die Förderung unserer Jugend.”

Wie Sebastian Seeböck & Co. auf diese Bewerbung wohl reagieren werden?