VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS)

Diese Nachricht wird nicht nur Präsident Robert Reisinger interessieren, sondern auch 1860-Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik…

Im Streit um die 50+1-Regel kommt endlich Bewegung hinein: Jetzt hat das Bundeskartellamt alle Erst- und Zweitligisten im deutschen Fußball schriftlich aufgefordert, sich zu den Lizenzierungsvorgaben der DFL zu erklären. Ein entsprechender Brief vom 2. Januar an die Vereine liegt der “Neuen Westfälischen” vor.

Darin heiße es, die 6. Beschlussabteilung des Kartellamtes sei “im Rahmen der Ermittlungen in diesem Verwaltungsverfahren sehr an der Meinung der Clubs (…) zur 50+1-Regel interessiert”. Die DFL hatte angekündigt, das Kartellamt einzuschalten, um Rechtssicherheit zu erhalten. Die Gespräche mit den 36 Vereinen sollen bis Mitte März abgeschlossen sein.

Auslöser: Im vergangenen Jahr hatte der DFB den Antrag von Hannover-Präsident Martin Kind auf eine Sondergenehmigung abgelehnt. Daraufhin hatte der Unternehmer mit Klage gegen die 50+1-Regel gedroht. Wird Kinds Antrag erneut abgelehnt, will der 74-Jährige vor das Landgericht Frankfurt ziehen. Die entsprechende Klage gegen die umstrittene Regel ist längst vorbereitet. Experten rechnen seit längerer Zeit damit, dass 50+1 nicht mit dem EU-Recht vereinbar ist und bei einer Klage fallen würde.

1860-Investor Hasan Ismaik, dem 60 Prozent an der KGaA des TSV 1860 gehören, hat bislang auf eine Klage verzichtet - nach eigener Aussage, weil er “die Gesetze in Deutschland” respektiere.