VON OLIVER GRISS UND BONGARTS (FOTO)

Es gibt im Fußball die kuriosesten Geschichten - und jetzt gibt es eine neue in der Dritten Liga: Michael Schädlich, der Präsident von Samstags-Gegner Halle, ist bekennender Löwen-Fan.

Auslöser: Die deutsche Meisterschaft 1966 und die Nähe zu Oberfranken. “Das liegt in meiner Biografie begründet. Ich bin in der Nähe von Plauen groß geworden, in den 60er-Jahren. Dort im oberen Vogtland, dem Grenzgebiet zu Oberfranken, war man entweder Clubberer – oder Sechziger. Mein Vater, muss ich dazu sagen, war damals schon Bayern-Fan, das verstehe ich aber bis heute nicht. Man hat sich mit seinem Verein identifiziert, auf der Wiese, auf der Straße. Ich hab sogar noch ein altes Sofakissen – ein Weihnachtsgeschenk der Verwandtschaft, das ich wie eine Reliquie gehütet habe. Es stammt aus dem Jahr 1966, als der TSV Deutscher Meister wurde”, begründet Schädlich gegenüber dem “Merkur” seine Zuneigung zum TSV 1860.

Von den alten Helden schwärmt Schädlich noch heute: “Rebele, Heiß, Brunnenmeier, Radi. . . Wenn ich mir ganz viel Mühe geben würde, könnte ich fast alle aufzählen. Ich weiß auch noch, dass wir tagelang auf die Spiele im Europacup hingefiebert haben, West Ham und so weiter. Wissen Sie, und das sage ich auch immer zu meiner Frau: Die Emotionalität, die man mit dem Fußball erlebt, ist ein Stück weit irrational. Ich bin auch so ein Typ, der sagt: Man muss in guten wie in schlechten Zeiten zueinander stehen – und das gilt natürlich auch für den TSV 1860.”

Auf die Haupttribüne des Grünwalder Stadions kommt Schädlich aber in roter Montur: “Eigentlich kann ich gar nicht verlieren am Samstag. Mit einem Unentschieden könnte ich leben, aber wir spielen auf Sieg.”