VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Die Jugendarbeit ist das große Sorgenkind beim TSV 1860. Sie hat seit einigen Jahren nicht mehr das Niveau früherer Tage, was auch dem Zwangsabstieg 2017 in die Regionalliga Bayern und den fehlenden Investitionen geschuldet ist.

Warum die Nachwuchsförderung an der Grünwalder Straße in der Vergangenheit unter Ernst Tanner und zuletzt Wolfgang Schellenberg herausragend war und reihenweise heutige Stars produziert wurden, belegt eine Übersicht von CIES FOOTBALL OBSERVATORY. In diesem Ranking, das zeigt, welche europäischen Klubs die meisten Topspieler für den oberen Profibereich entwickelt hat, stehen die Löwen aktuell noch mit 17 Talenten (darunter u.a. Julian Weigl, Florian Neuhaus, Kevin Volland, die Bender-Twins oder Christopher Schindler) auf dem 19. Platz - vor dem FC Bayern, AC Milan, Tottenham Hotspurs, Manchester City oder Ajax Amsterdam. Wildmosers Erbe.

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Im nationalen Vergleich ist nur Erstliga-Klub VfB Stuttgart besser als Drittliga-Aufsteiger TSV 1860: Die Schwaben haben 22 Top-Talente und damit fünf überdurchschnittliche Spieler mehr ausgebildet. Als Nummer 1 in Europa wird Real Madrid (36 Talente) vor Olympique Lyon (35) und dem FC Barcelona (34) geführt.

Dass sich 1860 über kurz oder lang aus diesem Ranking verabschieden wird, ist so gut wie sicher - es sei denn, an der Grünwalder Straße setzt ein Umdenken ein.