VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Nein, über seine mögliche Beförderung zum Sport-Geschäftsführer wollte Günther Gorenzel am Montag nicht sprechen. “Es ist noch nichts entschieden”, wehrte der 47-jährige Österreicher gegenüber dieblaue24 professionell ab: “Es ist mit Sicherheit nicht im Interesse der Gesellschafter, wenn ich darüber rede.” Zumal der Verwaltungsrat um den Vorsitzenden Sebastian Seeböck sowie der Beirat in letzter Instanz noch diese Personalie genehmigen müssen. Damit ist allerdings in den nächsten Tagen zu rechnen.

Es soll der explizite Wunsch von Investor Hasan Ismaik gewesen sein, Gorenzel mit mehr Kompetenzen in der KGaA auszustatten, damit er die gleichen Rechte und Pflichten wie Finanz-Geschäftsführer Michael Scharold hat. Die Verträge der beiden Mitarbeiter laufen aktuell bis zum 30. Juni 2019 und sollen angeblich zeitnah bis 2021 verlängert werden. Gorenzel, der nach dieblaue24-Informationen zuletzt auch in den Fokus eines ambitionierten österreichischen Bundesligisten gerückt war, darf freilich mit einer entsprechenden Gehaltserhöhung rechnen.

Ums liebe Geld könnte es an der Grünwalder Straße auch schon bald wieder gehen, wenn darüber beratschlagt werden muss, ob der Kader des TSV 1860 Korrekturen im Winter benötigt, um eventuell noch in den Aufstiegskampf einzugreifen. “Wir können nur Vorschläge machen”, sagt Gorenzel gegenüber dieblaue24: “Am Ende ist es eine Entscheidung der beiden Gesellschafter, welche Ziele sie haben und wie sie den Verein aufstellen wollen.” Klar ist: Nicht nur beim Publikum steigen die Ansprüche. Obwohl 1860 Aufsteiger ist, wurde das Umfeld schon zuletzt unruhig. Deswegen kam das 2:0 gegen Braunschweig zur richtigen Zeit.

Nachdem der Verein trotz des stets ausverkauften Grünwalder Stadions aber stark limitiert ist, die Sponsoren-Einnahmen überschaubar bleiben (Vermarkter Infront zahlt eine Fixsumme von rund 3,5 Millionen Euro für die Dritte Liga) und es aus dem TV-Topf auch nur rund 800.000 Euro gibt, rechnet der TSV 1860 im Sommer 2019 wieder mit einem Minus von mehr als zwei Millionen Euro. Muss also wieder Hasan Ismaik einspringen, um die Löwen-Party zu finanzieren?