VON OLIVER GRISS

Schon während unseres Toto-Pokal-Livetickers aus Buchbach bekamen wir einige enttäuschte User-Mails - der Grund: Der wenig fan-freundliche Viererpack der Löwen für die letzten vier Heimspiele des Jahres 2018. Der TSV 1860 schreibt auf seiner Webseite unter dem wenig kreativen Slogan “Stade Zeit ist Stadionzeit”: “Die letzten vier Löwen-Heimspiele des Kalenderjahres gegen Halle, Zwickau, Jena und das Traditions-Highlight gegen den 1. FC Kaiserslautern kurz vor Weihnachten sind ab Freitag um 9 Uhr im Paket buchbar.”

Zurecht ist im Fan-Lager die Verärgerung groß: Warum ein Viererpack? Ist die Angst vor einem nicht ausverkauften Grünwalder Stadion so groß, dass der TSV 1860 die Tickets im Paket verkaufen muss? Oder braucht der Verein kurzfristig Geld? Zurecht schreibt einer unserer Leser: “Das ist eine Watschn an alle auswärtigen Fans und Mitglieder, die nicht in München oder direkter Umgebung wohnen. Ich lebe im Westen und habe sechs Stunden Anfahrt zum Grünwalder Stadion. Das geht vielleicht einmal im Monat, aber nicht viermal innerhalb kürzester Zeit. Vielleicht sollte die Manager bei 1860 erst denken und dann publizieren, bevor man mit so einer Aktion wieder die eigenen Fans verprellt.” Auch Anhänger mit einem kleineren Geldbeutel werden mit diesem Viererpack ausgegrenzt. Fair geht anders! Ein wenig mehr Fingerspitzengefühl würde dem dritten Stock an der Grünwalder Straße gut zu Gesicht stehen. Sechzig ist anders.

Liebe Löwen-Verantwortliche, der TSV 1860 ist nicht nur ein Verein für Münchner, sondern ein Klub, der aufgrund seiner glorreichen Vergangenheit bundesweit seine treuen Fans hat. Dementsprechend sollte man dies in seine Kartenpolitik mit einfließen lassen. Auch der Online-Verkauf lässt immer wieder zu wünschen übrig. Es kann nicht im Sinne des Klubs sein, immer wieder seine Anhänger zu verärgern.

Die Sechziger und ihre Kartenpolitik - schlau wird daraus keiner. Im Fußball-Jargon würde man sagen: Die Löwen haben sich verdribbelt.