VON OLIVER GRISS

Es war klar, dass das irgendwann kommen wird: Die Anwohner rund ums Grünwalder Stadion gehen nach dem Löwen-Comeback in Giesing nun auf die Barrikaden. Seit einigen Tagen hängen rund um die Kultstätte Plakete, die zum Protest gegen die Stadt und die Vereine aufrufen. “Jetzt wird es Zeit sich zusammen zu tun und sich zu wehren. Wir geben der Nachbarschaft eine Stimme”, steht auf den Flugblättern: “Ohrenbetäubende Durchsagen und Musik (jetzt noch verstärkter durch die neu eingeflogenen Lautsprecher), stundenlanges Trommeln, Sachbeschädigung, Verkehrschaos, Wildpinkler in Grünanlagen und Hauseinfahrten, Müll, Glasscherben in den Vorgärten (da wo die Kehrmaschinen nicht sauber machen), usw.” Zuletzt hat auch die BR-Kultsendung “quer” über das streitbare Stadion berichtet.

Die Anwohner wehren sich gegen den Lärm und eine weitere Kapazitätserhöhung des Grünwalder Stadions. “Mit der sogenannten Salamitaktik wollen vergleichsweise kleine Gruppen peu a’ peu die Zuschauerkapazität auf Steuerkosten erhöhen, bis die gewünschten 25.000 bis 30.000 Zuschauer ins Stadion dürfen. Dass die Anwohner bereits bei deutlich weniger als 12.500 Zuschauern mit erheblichen Problemen und Belästigungen zu kämpfen haben, scheint der Politik, den Behörden und den Vereinen völlig egal zu sein.”

Was die Anwohner besonders verägert: Ihre Sorgen und Ängste werden nicht ernst genommen. “Mit ‘So ist das halt in der Stadt’ oder ‘Dann zieh doch weg aufs Land’ wird ihr Protest abgeschmettert. Das wollen sich die Anwohner nicht mehr länger gefallen lassen. Wem das Grünwalder Stadion ein Dorn im Auge ist, soll sich unter anwohnerGWS@googlemail.com melden, um gemeinsam gegen die Stadion-Politik der Stadt vorzugehen.

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