Sprechen Sie Ismaik frei von Schuld?

Sagen wir es so: Er hat sich dann mit den falschen Leuten abgegeben, die nur sein Geld wollten. Ich hoffe, dass man Ismaik wieder stärker ins Boot holt, aber allein der Glaube fehlt mir.

Aber Reisinger versicherte zuletzt, dass das Verhältnis mit Ismaik auf einer Skala von 0 bis 10 bei 7 liegt.

(lacht): Warum wurde dann nicht verhindert, dass man einen Antrag stellt, dass der Kooperationsvertrag mit Ismaik aufgelöst werden soll? Das geht überhaupt nicht. Reisinger hätte das verhindern können. Wo sind wir? Man muss sagen: Die Leute, die jetzt das Sagen bei 1860 haben, haben das strategisch gut geplant. Respekt, wie die das angefangen haben - aber es gab von der anderen Seite keinen, der etwas dagegen unternommen hat. Die Leute haben so eine Struktur aufgebaut, dass das Grünwalder Stadion wichtiger ist als alles andere. Das ist ihr gutes Recht, bringt aber 1860 nicht weiter. Ich war der einzige, der jede Woche für die Allianz Arena plädiert hat. Aber ich war allein auf weiter Flur - und die Medien orientieren sich an die Personen, die im Verein das Sagen haben.

Stimoniaris abzulehnen, das war vereinsschädigendes Verhalten

Haben Sie einen möglichen Präsidenten im Auge?

Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht - aber selbst wenn du einen hättest, würde er nicht gewählt werden. Ich erinnere mich noch zu gut an das Präsidenten-Casting 2016. Saki Stimoniaris trat gegen Peter Cassalette an - und Stimoniaris wurde von den damaligen Verwaltungsräten von Bennigsen und Reisinger verhindert, weil man dachte, man könne Cassalette wie eine Marionette benutzen. Stimoniaris abzulehnen, war aus meiner Sicht vereinschädigendes Verhalten. Wir wären mit ihm niemals abgestiegen.

Kennen Sie Stimoniaris besser?

Wir haben ein paar Mal “Grüß Gott” gesagt, der Mann wäre allein von seiner Position her ein Aushängeschild. Er ist mehrmals im Monat in Wolfsburg und verhandelt mit den wichtigsten Leuten von VW. Deswegen war es von Ismaik strategisch sehr wichtig, auf Stimoniaris zu setzen. Mit ihm als Aufsichtsrat ist etwas Ruhe eingekehrt, sodass man wenigstens ein bisschen miteinander reden kann.