VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Natürlich, Daniel Bierofka könnte jetzt auf die Pauke hauen und seiner Mannschaft Unfähigkeit vorwerfen. Doch genau das tut er nach dem 1:1 in Unterhaching nicht, als seine Mannschaft zum wiederholten Male sich mit dem späten Gegentor in der 91. Minute um den Lohn brachte. “Wir sind noch kein Top-Team”, sagte Bierofka am Donnerstag vor versammelter Presse, “denn ein solches gewinnt das Ding 2:0 oder 3:0. Es fehlt uns noch etwas.” Trotzdem sagte Bierofka: “Einerseits hat es mich gefreut, wie wir aufgetreten sind, anderseits - ich hasse diesen Satz mittlerweile, müssen wir uns belohnen.”

Dass es noch nicht richtig flutscht, zumindest auf dem Punktkonto (12 Zähler nach 9 Partien) begründet Bierofka auch mit der fehlenden Reife seiner Mannschaft: “Wir haben momentan noch sechs Spieler auf dem Platz, die das erste Jahr Dritte Liga spielen. Und man darf nicht vergessen, woher wir kommen.” Freilich, 1860 ist kein normaler Aufsteiger, dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass im Kader auch viel Unerfahrenheit steckt.

Trotzdem gibt es eine wichtige Erkenntnis für Bierofkas Löwen: Der Meister von 1966 ist auf noch keine Mannschaft getroffen, von der sie hergespielt wurde. “Wenn wir so spielen wie gegen Unterhaching, wird sich jede Mannschaft gegen uns schwer tun - das ist auch klar”, weiß Bierofka. Trotzdem verweist er auf die Ausgeglichenheit der Liga: “Das Leistungsniveau in der Dritten Liga ist sehr eng. Wenn du an dein Maximum kommst, kannst du jeden Gegner schlagen, aber du kannst auch, wenn du ein paar Prozente nicht abrufen kannst, gegen jeden verlieren.” Am Montag wird wieder das Maximum gefragt sein, wenn der TSV 1860 auf Giesings Höhen die Würzburger Kickers empfängt und auf den vierten Saisonsieg spielt. Anpfiff ist um 19 Uhr.