VON OLIVER GRISS

Das mit dem Wiesn-Trikot ist so eine Sache beim TSV 1860. Während die Löwen unter Daniel Bierofkas Vorgängern im exklusiven Trachten-Outfit von 2012 bis 2017 nie gewinnen konnten und in den Münchner Gazetten schon von einem Wiesn-Fluch geschrieben wurde, gelangen dem Ex-Nationalspieler in der vergangenen Saison gleich zwei Siege zur Oktoberfest-Zeit: 3:1 gegen Schweinfurt und 1:0 gegen Greuther Fürth II. Doppelt hält bekanntlich besser. “Sechs Punkte im Wiesn-Trikot. Das wird auch nie wieder passieren”, erklärte Bierofka grinsend - und schob nach: Hoffentlich, weil wir ab der Dritten Liga das Trikot nur einmal anziehen dürfen.” Und an die Regionalliga denkt an der Grünwalder Straße sowieso keiner mehr.

Alles was Bierofka bei 1860 anpackt, wird gut: Der Wiesn-Fluch ist seit 2018 beendet - und nicht nur deswegen geht der Trainer entspannt in das erste Oktoberfest-Duell gegen Wehen (14 Uhr, dieblaue24-Liveticker). Schon klar: Eine große Party im Falle eines Heim-Sieges wird es hinterher auf der Wiesn für seine Spieler nicht geben. “Als Profi musst du auf einiges verzichten, gerade während einer Englischen Woche. Es gibt einen offiziellen Wiesntermin für die Mannschaft. Alles andere werden wir sehen“, sagte Bierofka. Am 2. Oktober sind die Löwen im Hacker-Zelt “Himmel der Bayern” eingeladen.

Ein generelles Verbot spricht Bierofka jedenfalls nicht aus: „Davon halte ich nichts. Ich hab‘ nichts dagegen, wenn ein Spieler mittags mit der Familie über die Wiesn schlendert. Aber nicht in der Spielvorbereitung.” Und wenn sich der ein oder andere Löwe doch unters Wiesn-Volk mischt? Bierofka lacht: “Ich habe meine Vögelchen auf der Wiesn, die mir ab und zu was zwitschern…”