VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, Daniel Bierofka lässt sich nach dem 0:1 gegen Uerdingen die Leistung seiner Mannschaft nicht madig reden. Der Löwen-Trainer hat eines der besten Heimspiele der letzten Monate gesehen. Gegenüber dieblaue24 spricht der Ex-Nationalspieler über:

seine erste Zwischenbilanz: “Wir könnten sechs Punkte mehr haben. Aber mir geht es um den Prozess und den sehe ich deutlich. Die Punkte, die wir liegengelassen haben, können wir leider nicht mehr zurückholen. Meine Mannschaft wird von Woche zu Woche besser. Automatisch werden dann auch bessere Ergebnisse kommen. Man darf jetzt nicht in Panik verfallen und wieder alles negativ sehen. Das 0:1 gegen Uerdingen war aus meiner Sicht eines der besten Heimsspiele seit ich Trainer bin, auch von der Intensität her. Es hat alles gepasst, nur das Ergebnis nicht.”

die Bewertung der Neuzugänge: Ich würde alles wieder so machen. Wir haben das bekommen, was wir uns gewünscht hatten. Adriano Grimaldi hat in der Vorbereitung noch ein bisschen gebraucht, aber jetzt ist er voll drin. Ich bin überzeugt, dass er seine Torchancen bald reinmacht. Ich bin aber auch wahnsinnig froh, dass Quirin Moll da ist. Mit ihm und Vino (Daniel Wein, d. Red.) haben wir eine tolle Doppel-Sechs. Aber auch hinten dran haben wir gute Jungs, die noch ein bisschen brauchen. Mit Semi Belkahia habe ich sehr viel Fantasie, mit Kristian Böhnlein sowieso. Und Herbert Paul wird von Woche zu Woche immer stärker. So langsam sieht man bei ihm, welche Möglichkeiten er mit seiner Athletik und seinem Offensivdrang hat.”

die System-Diskussion mit zwei Stürmern: “Das System ist die Grundordnung - und dann kommt’s drauf an, was der Trainer für Aufgaben ausgibt und wie die Grundordnung gelebt wird. Wenn ich einen Stürmer zurückziehe, habe ich sofort ein 4-2-3-1. Wir haben mit Adriano Grimaldi und Sascha Mölders zwei gute Stürmer und warum soll ich dann nicht mit ihnen spielen? Eine System-Diskussion ist totaler Schwachsinn. Ich habe acht gute Leute hinten dran, die auch noch gut verteidigen können. Unser System bietet sich mit unserem Personal einfach an.”

den starken Auftritt von Benny Kindvater gegen Uerdingen: “Für mich ist das bei Benny immer relativ schwer, weil ich weiß, dass er auch immer ein brutal wichtiger Einwechselspieler sein kann, auch wenn er das nicht gerne hört. Er hat einfach die Qualitäten, dem Spiel eine neue Richtung zu geben, zu unseren Gunsten - wie beim 2:2 im Grünwalder Stadion gegen Saarbrücken. Er ist sofort da, das macht ihn so wertvoll für mich. Deswegen bin ich bei ihm immer in einer Zwickmühle, aber gegen Uerdingen hat er ein Riesenspiel gemacht und Kevin Großkreutz vor große Probleme gestellt. Er hat in diesem Spiel sein Herz auf dem Platz gelassen. An ihm müssen wir uns alle orientieren. Er hat eine Super-Einstellung.”

das Toto-Pokal-Spiel gegen Dornach: “Für mich ist das ein ganz normales Spiel. Es werden viele Spieler Spielpraxis bekommen, weil natürlich das DFB-Pokal-Spiel gegen Holstein Kiel im Fokus steht. Ich habe auch einige angeschlagene Spieler. Wir müssen ein bisschen aufpassen mit der Belastung, trotzdem muss es möglich sein, mit der Mannschaft, die aufläuft, Dornach zu schlagen.”