VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Früher stand Stefan Lex (28) im Löwen-Trikot selbst in der Kurve, jubelte Thomas Häßler & Co. in den glorreichen Bundesliga-Zeiten zu - jetzt schießt er für seinen Lieblingsklub sogar selbst Tore. Bei der fulminanten Heimpremiere gegen Lotte erzielte der eingewechselte Neuzugang in der 89. Minute den Treffer zum 5:1-Endstand. Sein Jubel? Lex zeigte auf das Löwen-Logo auf seinem Trikot und ballte die Fäuste gen Himmel. “Für den Verein, für den ich schon immer ein Fan war, im ersten Heimspiel ein Tor zu machen, hat mich einfach gefreut”, erklärte der Erdinger nach seinem perfekten Einstand. Von solchen Momenten träumt fast jeder Löwen-Fan.

Mit seiner ersten Aktion traf er sieben Minuten nach seiner Hereinnahme dann auch gleich aus 16 Metern platziert ins untere linke Eck. Es könnte auch ein Tor der Befreiung für Lex gewesen sein, schließlich war es dem Außenstürmer in den letzten Wochen deutlich anzumerken, dass die schwierige Zeit in Ingolstadt doch mehr an ihm nagte, als ihm wohl selbst lieb ist. “Wir haben immer miteinander gesprochen. Ich weiß, dass es für ihn nicht einfach war. Er war beim FC Ingolstadt im Trainingsbetrieb kaum mehr integriert, dann kommt er zu Sechzig, macht sich selbst Druck. Das kann natürlich auch ein Rucksack sein”, erklärte Daniel Bierofka am Sonntag verständnisvoll: “Und diesen Rucksack haben wir Stefan jetzt runtergeschnallt, so dass es gleich gescheppert hat.” Bierofka kann sich in Lex gut hinein versetzen: “Er hatte das Selbstverständnis verloren, das Selbstvertrauen in sich selber. Das muss er sich peu a peu im Training und über die Spiele zurückgewinnen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber der Junge kommt!”