VON OLIVER GRISS

“Glaubt der Saki, wir sind alle dumm?” Mit diesen Worten hat Christian Poschet, Mitglied im 1860-Wahlausschuss und für das Casting der Verwaltungsräte mitverantwortlich, die Facebook-Debatte um das Finanzpaket von Hasan Ismaik angestoßen. Wohlgemerkt: Ein ehrenamtlicher Funktionär der Löwen. Doch was steckt wirklich hinter dem Angebot aus Abu Dhabi?

Ein db24-Leser namens “Anderl78”, der finanztechnisch offenbar den Durchblick hat, schreibt den Sachverhalt aus dem Angebot verständlich nieder - sein Eintrag im Wortlaut:

“Bilanzkunde kurz und schmerzlos, für alle die denken, man spart sich nur Zinsen oder an diejenigen, die behaupten, man hat von dem Angebot nichts:

Aktuell stehen jetzt 2 Mio als Guthaben (also im Aktiva) der Bayerischen Versicherung drin, die nicht angerührt werden dürfen, da zweckgebunden (als Rückstellung/Fremdkapital/gebundene Rücklage im Passiva). Diese 2 Mio sind nicht frei verwendbar sonst wäre dieses Geld im Etat wohl valutiert worden und entsprechend verwendet.

Der Vorschlag von HI nun hierzu:

Das Darlehen wird an die Bayerische “zurück” bezahlt durch HI. Dies geht durch Einzahlung in die Bank der KGaA. Die Liquidität wird steigen. Hier ist ein Kapitalfluss vorhanden.

Buchhalterisch verschwindet das “Guthaben” der Bayerischen im Aktiva und Gleichzeitig die Rückstellung/Fremdkapital/gebundene Rücklage im Passiva. Hier fließt kein Kapital.

Jetzt bestehen 2 Mio mehr Schulden bei HI aber es sind auf dem KGaA Bankkonto auch 2 Mio mehr Guthaben. Das Darlehen von HI wird gegen Genussscheine in bilanzielles Eigenkapital umgewandelt (was HI damals nicht gemacht hatte.

Das Eigenkapital erhöht sich hierdurch. Die Sicherheit der Bayerischen ist nicht mehr nötig.

Das Fremdkapital hat sich gemindert. Die Bilanz geht wieder mit NULL auf. Ist doch eigentlich ganz einfach.

Das ist das TOP-Angebot schon einmal unter 1)

Es werden im Ergebnis sofort 2 Mio frei zur Verfügung: Absicherung des Spielbetriebes U21 (Werterhaltend für die KGaA; Pflicht zum Aufstieg sowie der A Jugend, Pflicht zum Aufstieg und Renovierung der NLZ), die Verträge mit Biero und anderen können entsprechen angepasst werden.

Das alles steckt in dem Punkt 1. Das finde ich schon einmal top.

Und zusätzlich gibt er eine Garantie für Biero und Gorenzel, dass diverse Spieler geholt werden können, egal ob Geld aus weiteren Einnahmen kommt oder nicht. Das ist für die Verhandlungen der beiden ein super Faustpfand.“

Wenn es so ist - und ich habe die Pressemitteilung gestern auch in diese Richtung verstanden - , dann ist das ein kluger Schachzug. RR und Co werden natürlich ablehnen, aber damit langfristig Schiffbruch erleiden, weil die Politik der „schwäbischen Hausfrau“ mit den Details aus der Darlehensvereinbarung mit der Bayrischen enttarnt und ad absurdum geführt wird.”