VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Rot-Weiß Erfurt hat’s vor ein paar Wochen getan, jetzt auch der Chemnitzer FC den Insolvenzantrag gestellt - die Dritte Liga wird ihrem Ruf als Pleiteliga gerecht. In einer Stellungnahme des Vereins heißt es: „Der Verein hat Verbindlichkeiten aufgebaut, die vom Vereinsvermögen nicht gedeckt sind. Eine Beseitigung des Insolvenzantragsgrundes der Überschuldung infolge positiver Fortführungsprognose ist aufgrund der weiteren sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Vereins nicht mehr möglich. Der erarbeitete Liquiditäts- und Finanzplan in seiner Vorschau hat ergeben, dass gegen Ende der Saison 2017/2018 trotz der Einnahmen aus dem DFB-Pokal-Spiel gegen Bayern München eine erhebliche Unterdeckung vorhanden sein wird. Der Verein wird voraussichtlich nicht in der Lage sein, trotz einer Stundungsvereinbarung bestehende Zahlungsverpflichtungen im Zeitpunkt ihrer Fälligkeit zu erfüllen.” Schon in den Jahren zuvor zerbröselte es Kickers Emden, Rot-Weiß Ahlen, TuS Koblenz, Alemannia Aachen und Kickers Offenbach in der Dritten Liga.

Auch die SpVgg Unterhaching kämpft ums Überleben, deswegen sei es essentiell wichtig, dass man die Fußballabteilung aus dem Verein ausgliedert, betont Haching-Präsident Manni Schwabl immer wieder. Die besten Spieler wie Stephan Hain, Dominik Stahl oder Maxi Nicu werden fremdfinanziert. “Die 3. Liga muss eine finanzielle Durchgangsstation sein, weil man unterhalb der 2. Bundesliga nicht normal wirtschaften kann”, erklärt der Ex-Löwen-Kapitän. Die Kosten in der Dritten Liga sind bekanntlich hoch: Höhere Gehälter, teure Reisekosten. Aus dem TV-Topf kann man nur mit rund 800.000 Euro bis einer Million Euro rechnen.

Sollte der TSV 1860 in die Dritte Liga aufsteigen, stehen der Mannschaft ohne Fremdkapital rund drei Millionen Euro zur Verfügung. Ob diese Summe allerdings ausreicht, um konkurrenzfähig zu bleiben, ist äußerst fraglich.