VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Fokus an der Grünwalder Straße liegt in dieser Woche auf Oliver Beer. Beer, wer? Nicht Erich Beer, nicht Roman Beer, sondern Oliver Beer. Der Co-Trainer ist in dieser Woche der Chef und bereitet die Mannschaft auf das vorletzte Heimspiel gegen Eichstätt (Samstag, 12.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) vor, weil 1860-Ikone Daniel Bierofka bis Freitag in Hennef die Aufnahmeprüfung für den Fußballlehrer ablegt. “Es wird sich nicht viel ändern. Wir werden jeden Abend telefonieren. Die Trainingsplanung haben wir auch gemeinsam abgestimmt”, erklärte A-Schein-Inhaber Beer, der seine Fußballerkarriere in der D-Jugend der Löwen begann, in einer Zeit, als der TSV 1860 ähnlich wie heute sportlich und wirtschaftlich am Boden lag.

Dass die Löwen in der Regionalliga Bayern so gut performen, hängt auch mit der hervorragenden Arbeit des Trainerteams zusammen. Bierofka als Chef - mit Beer, Co-Trainer Franz Hübl, Torwarttrainer Harald Huber und Fitnesstrainer Ingo Seibert als Zuarbeiter. Eine sympathische Kombination, die sitzt bei Münchens großer Liebe. “Der Biero ist das Gesicht, das überragend zu Sechzig passt. Er hatte ja im Sommer auch schon die Mannschaft zusammengestellt. Wir ergänzen uns alle gut. Das Vertrauensverhältnis ist groß. Nur so funktioniert’s - vor allem bei Sechzig”, sagt Beer: “Das Umfeld spricht positiv für uns, die Spieler sind zufrieden. Wir sind Erster. “

Beer selbst mag seine Rolle als “Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer”. Bierofka und Beer kennen sich seit der gemeinsamen Zeit beim FC Bayern und in der Jugend-Nationalmannschaft: “Biero und ich kennen uns schon lange, wir waren auch bei der U21-Nationalmannschaft gemeinsam auf dem Zimmer. Auf dem Platz war ich der Verteidiger und Biero der Stürmer. Ich habe ihm die Bälle zugespielt (lacht)…”

Beer, der nebenbei auch eine eigene Fußballschule betreibt, gilt als Experte im Südwest-Fußball auf Regionalebene. Zweimal stand er als Co-Trainer mit dem SV Elversberg in der Drittliga-Relegation - zweimal verlor der Klub, im letzten Jahr scheiterte Südwest-Meister Elversberg an der SpVgg Unterhaching. “Die Südwest-Liga ist eine sehr robuste Liga mit vielen Traditionsteams”, erklärt der 38-Jährige: “Diese Liga hat zwar mehr Tradition, aber fußballerisch steht die Regionalliga Bayern dieser Liga in nichts nach. Sie ist nicht besser als unsere Liga. Offenbach und Mannheim haben tolle Stadien mit überragenden Fans - Saarbrücken müsste nach Völklingen ausweichen. Auf einer Seite gibt es da nicht mal eine Tribüne.”