VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Daniel Bierofka hat ein besonderes Näschen für Stürmer. Im Sommer wollte er eigentlich Karl-Heinz Lappe (30) vom FC Bayern II zum TSV 1860 lotsen. Weil der damalige Löwen-Geschäftsführer Markus Fauser noch nicht so weit war mit seiner Fortführungsprognose, sprang Lappe wieder ab und wechselte zu Mainz II. Der Ex-Starnberger erzielte für die Bundesliga-Reserve bislang in 29 Spielen 22 Treffer - eine gigantische Quote.

Nicht minder erfolgreich ist Markus Ziereis, den Bierofka im Spätsommer von Jahn Regensburg abgeworben hat. Der Oberpfälzer ist inzwischen so etwas wie die blaue Torversicherung: In 22 Einsätzen traf er zwölfmal für den Regionalliga-Tabellenführer, in den letzten fünf Punktspielen hat Ziereis allein sechsmal geknipst. Bierofka: “Wir wissen ja, dass er das gewisse Näschen, diesen gewissen Instinkt hat.”

Dass der 25-Jährige Talent hat, bewies er schon in der A-Jugend, als er in seiner letzten Saison im Löwen-Trikot Bundesliga-Torschützenkönig wurde - und doch war Bierofka, seinerzeit Profi beim TSV 1860, zunächst irritiert, als Ziereis im Jahr 2011 das erste Mal “oben” mittrainierte: “Ich habe am Anfang gedacht: Was ist das denn für ein Lappen? Dann hat er einige Dinger in den Winkel geschweißt, da dachte ich: Okay, der kann was. Und genau daran habe ich mich erinnert.” Nicht die schlechtesten Gedanken…