VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Die aktive Fanszene in der Westkurve hat beim 2:1-Sieg gegen den TSV Buchbach wieder mehrere Botschaften versandt, u.a. auch wieder für den Erhalt der 50+1-Regel protestiert. In dicken Lettern war zu lesen: “Warum 50+1 niemals fallen darf? Wir sind das Musterbeispiel.” Was natürlich bewusst verschwiegen wird: Der TSV 1860 hat vom ersten Tag der Partnerschaft Investor Hasan Ismaik wie einen Feind bekämpft und nicht wie einen Freund behandelt. Inzwischen ist der Verein so weit, dass er den Weg ohne seinen Mehrheitsgesellschafter, dem 60 Prozent der Fußballfirma gehören, gehen will. Doch schon in diesem Jahr könnte die umstrittene Regel, die den TSV 1860 in einen Lähmzustand versetzt, fallen. Was dann an der Grünwalder Straße passiert, ist fraglich.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge würde ein Ende der viel diskutierten 50+1-Regel im deutschen Fußball jedenfalls außerordentlich begrüßen. “Ich hoffe, dass die Deutsche Fußball Liga die 50+1-Regel freigeben wird. Wahrscheinlich würden Leitplanken eingebaut, welcher Natur auch immer, der Übergang soll sanft gestaltet werden», sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern in einem Interview des Magazins “GQ” (April-Ausgabe): “Ich denke, jeder Verein sollte für sich selbst entscheiden, ob er sich für Investoren öffnet, wie weit er sich für Investoren öffnet oder ob er sich gar nicht öffnet.”