VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Hannover-Präsident Martin Kind (73) hat sich vorerst dazu entschieden, dass er seinen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von der 50+1-Regel ruhen lässt. “Wir müssen gemeinsam Veränderungen in der Bundesliga gestalten und das nicht Gerichten überlassen. Man muss die Eigenverantwortung der Klubs stärken”, sagte der Hörgeräte-Unternehmer am Dienstag auf einer Pressekonferenz: “Ich freue mich, dass alle Bundesliga-Vereine in diesem Prozess jetzt involviert sind. Es gab keine Entscheidung der DFL gegen meinen Antrag.” Hätte es ihn gegeben, wäre er dagegen juristisch vorgegangen. Aber bei “einer Klage hätten wir keinerlei Gestaltungsmöglichkeiten gehabt”, sagte Kind, der nach eigenen Angaben mehr als 46 Millionen Euro in Hannover 96 gepumpt hat.

Durch die angestoßene Diskussion könne man laut Kind die 50+1-Regel nun zum Vorteil für Investoren und Klubs verändern. Voraussetzung für eine Neugestaltung der 50+1-Regel ist eine Satzungsänderung der DFL-Statuten. Diese kann nur von der Mitgliederversammlung der 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga beschlossen werden - und zwar mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit. “Eine Garantie auf Neugestaltung der 50+1-Regel gibt es nicht”, sagt Kind.

Spannend wird auch sein, wie der deutsche Fußball 1860-Investor Hasan Ismaik in die Gespräche mit einbaut.