VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Ausgerechnet Robert Schäfer. Den ehemaligen 1860-Geschäftsführer scheint die Zeit mit Hasan Ismaik negativ geprägt zu haben. Offenbar hat der heutige Vorstandsvorsitzende von Fortuna Düsseldorf seitdem eine Aversion gegen Investoren…

Anders ist nicht zu erklären, dass sich Schäfer für den Erhalt der 50+1-Regel stark macht und Hannover-Präsident Martin Kind attackiert. “Wenn er klagt, zeigt er, dass es ihm nur um seinen persönlichen Vorteil geht und nicht um die Solidargemeinschaft des Fußballs”, erklärte Schäfer gegenüber der “BILD”: “Falls er bei Gericht gewinnt, werden Tür und Tor geöffnet für die wildesten Investoren. Und da ist doch die Frage, ob das der deutsche Fußball und der Fan will.“ Dass die deutsche Bundesliga finanziell nicht mehr mit den Ligen in England, Spanien oder Frankreich mithalten kann, scheint den ehemaligen IMG-Mann genauso wenig zu interessieren wie die Langeweile an der Bundesliga-Spitze.

Schäfer kontra Kind: „Was er intern machen kann, ist eine Debatte loszutreten und einen Antrag an die DFL zu stellen, die 50+1-Regelung zu kippen. Aber er weiß genau, dass er damit keine Chance hat, durchzukommen.“

Ob sich da Schäfer nicht mal täuscht? Auch HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein, der früher ebenfalls beim TSV 1860 arbeitete, hat sich in der Diskussion über die 50+1-Regelung auf die Seite von Hannovers Präsident Martin Kind gestellt. “Ich plädiere dafür, dass jeder Club über seine möglichen Investoren selbst entscheidet”, sagte Wettstein beim Branchenkongress SpoBis: “Wir haben bei 50+1 doch schon viel zu viele Ausnahmen», zitierte ihn das “Hamburger Abendblatt”: Die Regel ist schon lange ausgehebelt, auch durch RB Leipzig. Die etablierten Clubs werden behindert», ergänzte der Finanzfachmann. Über 50+1 solle nicht von der Deutschen Fußball Liga, sondern von den Clubs selbst entschieden werden.

1860-Investor Hasan Ismaik wird die Entscheidung, die am Montag getroffen werden soll, mit Spannung verfolgen.