VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Es war 22.27 Uhr, als Löwen-Ikone Fredi Heiß (77) am Donnerstagabend als einer der letzten der 45 Teilnehmer den 1. db24-Stammtisch im 1860-Vereinslokal “Campo d’Oro” verlassen hatte - sein Fazit: “Man spürt, dass die Leidenschaft für 1860 bei den Fans ungebrochen ist. Mir hat der Abend richtig Spass gemacht, auch weil kontrovers diskutiert wurde, aber alles in einem fairen Rahmen.”

Heiß, der an allen großen Erfolgen in den 60er Jahren beim TSV 1860 direkt beteiligt war und seit 63 (!) Jahren Mitglied ist, bekam für seine Wortbeiträge immer wieder Applaus. Der Meister-Löwe machte deutlich, dass ihm die aktuelle Situation wenig Freude bereitet, auch weil der Verein gespalten wie nie ist. “Ich will 1860 im Profi-Fußball sehen. Doch ich habe größte Befürchtungen, ob dies auch alle im Verein wollen”, erklärte der gebürtige Münchner. Opfer der aktuellen Vereinspolitik könnte aus Heiß’ Sicht auch der Trainer sein: “Wenn Daniel Bierofka die Perspektive fehlt, dann kann es sein, dass er sich anders orientieren wird. Der Verein muss aufpassen. Auch Bierofka will Erfolg.”

33632.JPG

Neben Heiß war auch Helmut Kirmaier als Gastredner eingeladen. Der Münchner verriet den Fans, warum er sich seinerzeit veranlasst sah, gegen 1860 zu klagen. Außerdem behauptete er, dass der Verein nach seiner Klage weitere Satzungsbrüche begangen habe. So soll das Notpräsidium um Gerhard Mayrhofer und Heinz Schmidt den Delegierten am 2. Dezember 2014 eine falsche Satzung vorgelegt haben. Zudem habe ihm Robert Reisinger zuletzt bestätigt, dass der aktuelle Präsident als damaliger Delegierter keine Einladung zur Versammlung von 2014 bekommen habe. Was Kirmaier, der sich erfolgreich gegen den Vereinsausschluss stemmte, zudem verwundert: Als Präsident sei im Vereinsregister nicht Robert Reisinger, sondern immer noch der im vergangenen Sommer zurückgetretene Peter Cassalette eingetragen. “Die letzte Eintragung im Vereinsregister ist vom 25. Februar 2016”, erklärte Kirmaier.