VON OLIVER GRISS

Jetzt ist alles perfekt: Michael Görlitz ist ein Löwe! Der Allrounder unterschrieb am Montagmittag einen Halbjahres-Vertrag mit anschließender Option. “Ich bin froh, dass ich hier bin. Im Vordergrund steht der Aufstieg, ich hoffe, ich kann dabei helfen”, erklärte der Allrounder. Dass er wegen der wochenlangen Hängepartie beim TSV 1860 woanders unterschreibt, stand für ihn nie zur Debatte. “Ich hatte auch Angebote aus dem Ausland, aber 1860 ist ein interessantes Projekt. Auch der Trainer hat mir das Gefühl gegeben, dass er mich wieder aufbauen will. Ich freue mich, dass ich die Chance habe, bei so einem Traditionsverein wie 1860 spielen zu dürfen.” Nicht ganz unwichtig für den gebürtigen Franken: “Auch wieder in Bayern zu sein, freut mich sehr. Das ist schließlich meine Heimat.”

Wann Görlitz, der seit sechs Monaten wegen eines Achillessehnenrisses ausfällt, der Mannschaft helfen kann, weiß er noch nicht: “Ich fühle mich gut. Aber zwischen individuellem Training und Mannschaftstraining gibt es schon einen Unterschied.” Heute will Görlitz mit dem Reha-Team eine gesonderte Einheit absolvieren.

Görlitz, der sechs Jahre die Ausbildung beim FC Bayern genoß, selbst sieht sich als “quirliger und für den Gegner unangenehmer Spieler”. Bierofka imponiert vor allem dessen Flexibilität. Görlitz kann mehrere Positionen spielen. Und der erste Winter-Neuzugang scheint auch charakterlich top in die Mannschaft des Regionalliga-Tabellenführers zu passen.

Indirekt hat Görlitz übrigens auch leider dazu beigetragen, dass 1860 im vergangenen Sommer aus der Zweiten Liga absteigen musste. Er stand beim merkwürdigen Bielefelder 6:0-Sieg gegen Braunschweig auf dem Platz und bereitete auch ein Tor vor. “Wenn ich das gewusst hätte, dass ich heute hier stehe, hätte ich ins andere Tor geschossen”, sagte der 30-Jährige lachend, wohlwissend, dass dieser Abstieg noch heute viele Löwen schmerzt.