VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nachdem Sascha Königsberg, Stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender, die Presseerklärung auf der Vereinsseite (tsv1860.org) online gestellt hatte, korrigierte er am Dienstagnachmittag noch einmal die Meldung, in der er behauptete, man habe denjenigen enttarnt, der geheime E-Mails dem Fußballfachmagazin “Kicker” zugespielt habe. Der neue Zusatz von Königsberg: “…allerdings ist nicht auszuschließen, dass die vom November 2017 stammende E-Mail von der damaligen Besetzung des Verwaltungsrates an Dritte verbreitet wurde.”

Der Verein behält sich rechtliche Schritte vor - aber gegen wen? Königsberg behauptet, aus dem aktuellen Verwaltungsrat könne er ausschließen, dass einer der Informant sei, der vertrauliche Dokumente weitergegeben habe. Seit November sind zwei Verwaltungsräte ausgeschieden: MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris - und Richard Ostermeier, der am Tag der “kicker”-Veröffentlichung überraschenderweise seinen Rückzug bekannt gab. Seine Begründung: “Ich möchte mich um meine Familie und Fitness kümmern.” Ostermeier ist der e.V.-Seite zuzurechnen, allerdings bewarb sich der Versicherungskaufmann aus Wasserburg vor rund einem Jahr um einen Job in der KGaA - als Assistent von Ian Ayre. Ismaik lehnte ab.

"Kicker" enthüllt brisante E-Mail: Ist Markus Drees als Verwaltungsratschef des TSV 1860 noch tragbar?

Umfrage endete am 29.01.2018 10:00 Uhr
Nein, Drees muss sofort zurücktreten!
79% (6819)
Natürlich! Ich unterstütze den Kurs von Drees!
21% (1827)

Teilnehmer: 8646

In den letzten Jahren wanderten immer Informationen durch Indiskretionen in die Münchner Presse, im Sommer sogar der Kooperationsvertrag an das e.V.-nahe Anzeigenblatt “Wochenanzeiger”. Auch Ulla Hoppen hatte offenbar Einblick in das brisante Dokument. Mit diesem Wissen stellte sie im vergangenen Sommer den Antrag, den Kooperationsvertrag mit Hasan Ismaik aufzukündigen. Das folgende Gutachten kostete dem Verein laut “kicker” einen hohen fünfstelligen Betrag.

Kurios: Der TSV 1860 ging in seiner merkwürdigen Presseerklärung mit keiner Silbe auf die vereinsschädigenden Drees-Aussagen (“Nadelstiche gegen Hasan Ismaik”) ein, sondern sieht sich jetzt selbst in der Opferrolle. Obwohl der Verein einen Sanierungsvertrag mit dem Investor unterschrieb, bekämpft Drees laut der brisanten E-Mail, die dem “kicker” vorliegt, den Jordanier und gefährdet damit das Fortbestehen der Löwen.

Präsident Robert Reisinger wollte keine Stellungnahme abgeben, erklärte die Pressestelle an der Grünwalder Straße.