VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Die Laufzeiten der jeweiligen 1860-Geschäftsführer waren in den letzten 18 Monaten nach der Trennung von Markus Rejek im Sommer 2016 durchaus überschaubar: Raed Gerges, Thomas Eichin und Anthony Power waren nur einige Monate im Amt aus, der Engländer Ian Ayre warf kurz vor dem “schwarzen Freitag” und wegen den Querelen zwischen e.V. und Investor Hasan Ismaik nach wenigen Wochen hin. Da kann man schon sagen, dass dem gebürtigen Stuttgarter Markus Fauser mit seinen sieben Monaten eine Tapferkeitsmedaille zusteht. Zumindest kann er sagen, dass er die Löwen auf Platz 1 in der Regionalliga Bayern übergibt. Jetzt ist Michael Scharold an der Reihe. Die Löwen haben den 37-Jährigen mit Hilfe von 50+1 gegen Investor Hasan Ismaik durchgesetzt - am Mittwoch stellte sich der Fauser-Nachfolger erstmals der Presse.

Erstaunliches ließ Scharold dabei verlauten: “Jeder Fußballverein trägt sich selbst.” Nicht aber, wenn man 1860 München heißt. Das Winter-Trainingslager in der Nähe von Valencia vom 3. bis 10. Februar finanziert angeblich Hauptsponsor “Die Bayerische” mit. Wer in die bewegte Historie des Klubs blickt, weiß, dass die Löwen mit Geld seit Jahrzehnten nicht umgehen können. 1982 wurde dem Verein die Profi-Lizenz entzogen, im Sommer konnte der Verein selbst keine 11 Millionen Euro aufbringen. Der Sturz in die Regionalliga folgte. Scharold will beweisen, dass es doch ohne fremdes Kapitel geht. Genau daran wird der gebürtige Münchner in seiner Vertragslaufzeit (18 Monate) gemessen.

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