VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Am Rande des Spielausfalls am Montagabend im Grünwalder Stadion konfrontierte db24 Geschäftsführer Markus Fauser mit seiner eigenen Zukunft bei 1860 - sein Mitteilungsbedürfnis zu diesem Fall fiel jedoch spärlich aus: “Es gibt nichts Neues zu sagen - ich habe bisher alles dazu gesagt.” Zuletzt gab Fauser an, dass die Löwen für ihn eine Herzensangelegenheit seien und es nicht an ihm liegen werde, über den Jahreswechsel hinaus weiter für 1860 zu arbeiten. Auch Daniel Bierofka hatte sich gewünscht, dass Fauser längerfristig an der Grünwalder Straße bleibt.

Nun berichtet aber die “SZ”, dass “Fausers für einen Regionalligisten recht hübsch dotierte Zeitarbeitsstelle sehr bald und wohl noch vor Ende des Jahres wegfallen werde”. Heißt: Der TSV 1860 kann sich Fauser nicht mehr leisten - in der Regel werden Spitzenkräfte seines Formats mit einer Tagespauschale zwischen 3000 und 4000 Euro abgerechnet. Nach dieblaue24-Informationen soll die Investorenseite Interesse daran haben, dass Fauser, der im Sommer vom e.V. mit der 50+1-Regel durchgesetzt wurde, weiter für 1860 arbeitet - allerdings zu anderen Konditionen wie bislang. Fausers Vertrag endet zum 31. Dezember.

Soll Geschäftsführer Markus Fauser bleiben?

Umfrage endete am 06.12.2017 10:00 Uhr
Ja, er ist unverzichtbar für Sechzig!
56% (1497)
Nein, einen Mann wie Fauser kann sich 1860 in der Regionalliga auf Dauer nicht leisten.
24% (636)
Ich weiß nicht so recht: Mir wäre ein Geschäftsführer mit Sport-Hintergrund lieber...
21% (557)

Teilnehmer: 2690

Die Strukturen, die Fauser eigentlich ändern wollte, werden dann wohl von seinem Nachfolger angepackt. Der Verein ist immer noch nicht perfekt aufgestellt: Bierofka hat vor einigen Wochen einen Hilferuf abgesetzt, bei dem er sich einen Sportchef wünschte. Außerdem arbeitet der TSV 1860 nach dem Abgang von Lil Zercher zum 1. FC Köln immer noch ohne hauptamtlichen Pressesprecher - in einer Medienstadt wie München ist es allerdings unausweichlich, diesen Posten wieder zu besetzen. Auf der anderen Seite stehen nach dieblaue24-Informationen auf der Gehaltsliste noch der ehemalige Teammanager Bernhard Winkler und Pereiras Dolmetscher Alex Allegro, für beide hat der TSV jedoch kein neues Tätigkeitsfeld bislang gefunden.

Was die db24 zuletzt bereits andeutete, dass das teure Gutachten zum Hoppen-Antrag negativ ausfällt und die Anwälte von einer Aufkündigung des Kooperationsvertrages abraten, schreibt nun auch die “SZ”: “Dass es zur Kündigung kommen wird, ist nach Lage der Dinge extrem unwahrscheinlich. Eine außerordentliche Kündigung der Kooperation gestaltet sich allein deshalb schwierig, weil sich in dem Vertrag keinerlei konkrete Zahlungsverpflichtung für Ismaik findet. Hinzu kommt das Problem, dass sich die Gesellschafter nach dem schwarzen Freitag, der die Nichterteilung der Drittliga-Lizenz zur Folge hatte, auf eine Fortsetzung ihrer Kooperation geeinigt haben - nämlich indem sie jenen Sanierungsbeschluss unterzeichneten, mit dem der damals neue Geschäftsführer Markus Fauser im Juli den Gang zum Insolvenzgericht auf den letzten Drücker verhinderte.” Bis zum 24. Januar sollte der Hoppen-Antrag (nach voriger Zustimmung des Verwaltungsrates) umgesetzt werden.

Der TSV 1860 wird nicht drumherum kommen, auf Ismaik zuzugehen - so schwer es Robert Reisinger auch fallen mag. Klar ist: Der Ober-Löwe braucht gute Argumente, sich für den explosiven Hoppen-Antrag, bei dem er nach eigener Aussage selbst “Bauchweh” hatte, bei Ismaik zu entschuldigen.