VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

Klar, es war nur als gutgemeinter Ratschlag gedacht: Jan Mauersberger empfahl zuletzt via “tz”, dass der 1860-Kader stark genug für die mögliche Aufstiegsrelegation sei und man demnach im Winter keine Verstärkungen brauche. Gefallen hat Trainer Daniel Bierofka an dieser Meinungsäußerung nicht, dass sich der Vize-Kapitän in vereinspolitische Angelegenheiten eingemischt hat. “Ich hab mit Mauer gesprochen und ihm ganz klar gesagt, dass das nicht seine Baustelle ist”, erklärte Bierofka am Freitag und schob nach: “Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.” Der Fokus liegt auf dem Auswärtsspiel in Burghausen (heute, 14 Uhr, dieblaue24-Liveticker).

Und doch ist der Punkt “Verstärkungen in der Winterpause” halt ein sensibles Thema an der Grünwalder Straße, weil der TSV 1860 - Stand jetzt - kaum Geld hat, im Winter nachzulegen. Zwar predigt Geschäftsführer Markus Fauser immer wieder, dass er als Schwabe für “ein Polster” gesorgt habe, doch das Budget soll höchst überschaubar sein. Bierofka: “Qualität kostet, und ich hab ja schon mal gesagt: Wir sind finanziell nicht auf Rosen gebettet. Ich war mal ganz froh, dass mal das Monatsgehalt von Marco Hiller veröffentlicht wurde…”

dieblaue24 hatte vor einigen Tagen darüber berichtet, dass Stammkeeper Marco Hiller, dessen Vertrag sich kürzlich bis 2019 automatisch verlängert hat, nur 1800 Euro im Monat verdient. Das ist eine Summe, mit der man in München kaum überleben kann. “Und von der Sorte haben wir ein halbes Team - das muss man mal klarstellen”, erklärt Bierofka: Deswegen können wir uns momentan auch diesen Kader leisten, weil Spieler, die hintendran sind, entsprechend wenig verdienen. Wenn wir andere Spieler holen, spielen sie nicht für 1.800 Euro brutto.”

Und doch kommt der TSV 1860 angeblich auf einen für Regionalliga-Verhältnisse Rekord-Etat von rund 3 bis 3,5 Millionen Euro - die Frage ist: Wo geht das ganze Geld hin, wenn nicht in die Mannschaft? Ein großer Kostenfaktor soll weiterhin die Geschäftsstelle an der Grünwalder Straße sein - und Sponsoren, die 1860 nach dem Wunsch von Vize Hans Sitzberger Geld ohne Gegenleistung schenken, sind weit und breit nicht in Sicht.