VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (FOTO)

dieblaue24 hatte im Frühjahr mehrmals auf den Interessenkonflikt von Dr. Markus Drees in dessen Doppelfunktion als Verwaltungsratboss und Vorstand der “Freunde des Sechzger Stadions” hingewiesen - jetzt ist der Chemiker aus Neufahrn von seinem Posten bei den Stadionfanatikern zurückgetreten. „Es ist mir nicht leichtgefallen, aber im Rahmen der Stadiondiskussion bei 1860 in Zukunft sind Interessenskonflikte als Verwaltungsrat bei 1860 nicht ausgeschlossen”, sagte der scheidende Vorsitzende in einer Presseerklärung der Vereinigung, „ich betone in Zukunft, denn die Rückkehr ins Grünwalder Stadion nach dem Abstieg in die Regionalliga war alternativlos und hatte nichts mit meiner Rolle bei der FDS zu tun. Ich möchte aber als Vereinsvertreter des TSV 1860 frei sein bei der Stadionentscheidung.”

Pikant: Die FDS posteten im Mai den Text des sogenannten Scheichlieds und heizten damit den Psychokrieg gegen Hasan Ismaik an - distanziert hat sich Vorstand Drees davon aber nie. Angeblich soll sich der 1860-Funktionär bei Ismaik schriftlich entschuldigt haben, für das Entfernen des Posts hatte Drees aber nicht gesorgt.

Vom FDS-Vorstand wurde der 40-jährige Martin Scherbel gestern zum neuen Chef gewählt. „Wir haben in den letzten Jahren während des Exils in der Arena nicht mehr daran geglaubt, dass die 1. Mannschaft des TSV 1860 jemals wieder in Giesing spielen würde. Nach den Entwicklungen der letzten Monate gilt es jetzt Überzeugungsarbeit zu leisten, damit die Fehler aus den Jahren 1995 und 2005 nicht wiederholt werden.“ sagt Scherbel. „Der TSV 1860 braucht als Alleinstellungsmerkmal die Nische des sympathischen Stadtteilklubs, um bei Sponsoren und Fans zu punkten – die Spielstätte an der Grünwalder Straße spielt hierbei eine herausragende Rolle. Das gilt es allen Verantwortlichen bei Sechzig und der Stadt München bewusst zu machen.”